Reichsbürger im Interview: David Alabas Schwiegervater wollte Hauptmann werden
Star-Koch Frank Heppner (62), der künftige Schwiegervater von ÖFB-Star David Alaba, saß unter Reichsbürger-Verdacht drei Monate in U-Haft. Jetzt brach er sein Schweigen. Er wollte Hauptmann werden, doch von Umsturzplänen will er nichts gewusst haben.
Entweder ist der Spitzenkoch Frank Heppner, der Anfang Dezember als mutmaßlicher Reichsbürger in Kitzbühel verhaftet worden war, als Schauspieler noch virtuoser als an der Herdplatte – oder er ist einfach nur zu gutgläubig. Der Vater von David Alabas Verlobter räumte jetzt ein, dass er von einer Karriere als Hauptmann in der Bewegung um den Adeligen Prinz Heinrich XIII. Reuß träumte, von angeblichen Umsturzplänen will er aber nichts mitbekommen haben.
"Hauptmanns-Titel war doch nur ein Spaß"
Heppner saß in Tirol und Deutschland in Haft, weil der Koch in der logistischen Planung der Reichsbürger eine wichtige Rolle gespielt haben soll. Nach ihrem Putsch mit Absetzung der Regierung wollten die Leute um Reuß laut Ermittlern 130 Heimatschutzkompanien aufstellen. Für deren Versorgung hätte der Kitzbüheler Spitzenkoch verantwortlich zeichnen sollen. Als militärischen Rang habe er sich für den eines Hauptmanns entschieden.
“Doch das war nur im Spaß”, sagte Heppner jetzt gegenüber BILD. Er habe sich kurz zuvor den “Hauptmann von Köpenick” im Fernsehen angesehen, sei so auf die Idee gekommen. Ansonsten habe er mit Militärischem nichts am Hut, er habe nicht einmal gedient. Die Planungen künftiger Kantinen will er auf Standorte der deutschen Bundeswehr bezogen haben. “Ich musste Geld verdienen. In der Idee einer Neukonzeptionierung von Kantinen sah ich eine große Umsatzchance”, sagte Heppner. Von Umsturzplänen will er erst nach seiner Verhaftung erfahren haben.
Abgesehen davon: Die fremdenfeindliche Einstellung der Reichsbürger passe überhaupt nicht zu ihm. Er sei schließlich mit einer Philippinerin verheiratet, sein künftiger Schwiegersohn sei schwarz, die meisten seiner Gastro-Kollegen aus dem Ausland: “Und das ist gut so”, behauptet Heppner.
Spitzenkoch klagt über mieses Gefängnis-Essen
Die drei Monate in der U-Haft seien hart für ihn gewesen, das Essen grausam. “Qualität, Frische, Abwechslung, Zubereitung – das muss sich dringend ändern”, so der Spitzenkoch, gegen den nach wie vor ermittelt wird. Und schmunzelnd: “Für eine Neukonzeptionierung der Gefängnisküchen stehe ich jederzeit zur Verfügung.
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