Das Erdbeben ereignete sich am späten Montagabend (Ortszeit) in einer Tiefe von 50 Kilometern und war auch in mehreren Städten spürbar. Zunächst hatte die Behörde die Stärke mit 7,6 angegeben. Von Flutwellen gefährdet sind nach Behördenangaben vor allem südliche Küstengebiete der Insel Hokkaido sowie nordöstliche Gebiete von Honshu, der größten Insel Japans.

Die höchste gemessene Welle von 70 Zentimetern traf die Küstenstadt Kuji auf Honshu, wie die Meteorologiebehörde mitteilte. In Urakawa auf Hokkaido wurden 50 Zentimeter gemessen. Die Behörde warnte auch vor möglichen Nachbeben.

Wie der japanische Sender NHK berichtete, ordneten mehrere Gemeinden Evakuierungen an. Im Büro von Ministerpräsidentin Sanae Takaichi habe die Regierung einen Krisenstab einberufen.

Beben vor der Küste von Aomori

Das Epizentrum des Bebens lag den Behörden zufolge 80 Kilometer vor der Küste der Präfektur Aomori in einer Tiefe von 54 Kilometern. Der Bahnbetreiber East Japan Railway stellte einige Verbindungen vorübergehend ein. An den Atomkraftwerken in der Region wurden den Betreibern zufolge keine Unregelmäßigkeiten gemeldet.

Der Betreiber der Atomruine Fukushima Daiichi teilte mit, dass wegen der Tsunami-Warnung Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden seien. “Derzeit gibt es keine Anomalie im System”, teilte der Konzern TEPCO (Tokyo Electric Power Company Holdings) auf seiner Internetseite mit.

Katastrophe im Jahr 2011

In dem Atomkraftwerk im Nordosten des Inselstaates war es im März 2011 infolge eines schweren Erdbebens und gewaltigen Tsunamis zu mehreren Kernschmelzen gekommen, nachdem die Kühlsysteme ausgefallen waren.

Tsunamis genannte Flutwellen können entstehen, wenn Erdbeben oder Vulkanausbrüche den Meeresboden erschüttern. Im Gegensatz zu normalen oberflächlichen Wellen ist der Tsunami (japanisch: große Welle im Hafen) besonders gefährlich, weil sich die tiefen Wasserschichten in Bewegung setzen.