GenAI, oder auch Generative KI, ist mehr als nur ein technisches Phänomen – sie wird als Schlüsseltechnologie angesehen, die enorme Produktivitätssteigerungen ermöglichen könnte. McKinsey prognostiziert, dass diese Technologie das Bruttoinlandsprodukt zahlreicher Länder bis 2040 erheblich ankurbeln könnte. Besonders Branchen wie Finanzdienstleistungen profitieren voraussichtlich in hohem Maße von diesen Entwicklungen. Auch auf High-Tech, Medien und Biowissenschaften wird GenAI einen starken Einfluss haben.

Deutschland gute Chancen hat, eine führende Position in Europa oder sogar weltweit einzunehmen. Mit über 500 privaten KI-Startups ist Deutschland in Europa gut aufgestellt und könnte sich durch weitere Investitionen in diesem Bereich eine Vorreiterrolle sichern. Die Schaffung von KI-Anwendungen wird allerdings von den USA und China dominiert, sodass Deutschland noch einiges aufzuholen hat, um im globalen Vergleich mithalten zu können.

Der Arbeitsmarkt im Wandel

Die Einführung von GenAI wird auch den Arbeitsmarkt erheblich verändern. Besonders in Berufen, die ein hohes Bildungsniveau erfordern, wie Recht, Naturwissenschaften und Mathematik, wird GenAI eine zentrale Rolle spielen. Gleichzeitig bleiben traditionelle Berufsfelder wie der Bau- oder Landwirtschaftssektor von den Entwicklungen weitgehend unberührt. Trotzdem könnte GenAI dabei helfen, den Fachkräftemangel zu lindern, der in vielen Industrienationen zu einem zentralen Problem geworden ist.

Abseits der KI-Industrie befindet sich auch die Halbleiterbranche am Beginn eines Jahrzehnts dynamischen Wachstums. Bis 2030 wird ein jährlicher Zuwachs von bis zu 8 % erwartet, womit die Branche die Billion-Dollar-Schwelle überschreiten könnte. Vorangetrieben durch die zunehmende Digitalisierung und Megatrends wie Künstliche Intelligenz, Elektrofahrzeuge und den Ausbau von 5G, rechnet man mit einer signifikanten Nachfrage.

Mikrochips: Herausforderungen und Chancen

Trotz des aktuell anhaltenden Chipmangels, der die Produktion in vielen Industrien hemmt, wird erwartet, dass in Zukunft durch zusätzliche Produktionskapazitäten wieder ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage hergestellt wird.

Dennoch – Unternehmen, die in der Halbleiter-Wertschöpfungskette agieren, müssen ihre Kapazitäten für Forschung und Entwicklung massiv ausbauen, um mit dem erwarteten Wachstum Schritt zu halten. Dies wird vor allem in Bereichen wie der Automobilindustrie, der drahtlosen Kommunikation und der Datenverarbeitung notwendig sein.

Fazit: Die Weichen sind gestellt

Die McKinsey-Studie zeigt klar auf, dass die Zukunftstechnologien, insbesondere Künstliche Intelligenz und die Halbleiterindustrie, zentrale Rollen in der Weltwirtschaft bis 2040 spielen werden. Mit gezielten Investitionen und einer vorausschauenden Anpassung an diese technologischen Entwicklungen können Unternehmen und Länder von den kommenden Chancen profitieren. Europäische Industrienationen müssen jetzt die Rahmenbedingungen schaffen, um in dieser technologisch geprägten Zukunft an der Spitze zu stehen.