Test-Anbieter am Limit: "Bei Symptomen bitte kein Coronatest!"
Die Rekord-Zahlen bei der Corona-Inzidenz stoßen nun die Testanbieter in Nöte. Bei positiven Testergebnissen ist die Analyse aufwändiger. Mancherorts ist daher ein regelrechter Test-Stau entstanden. Ein führender Testanbieter bittet nun nachweislich infizierte Menschen, sich nicht mehr testen zu lassen.
Novogenia in Salzburg ist eines der größten PCR-Labore Österreichs und führenden Testanbieter. Nun hat sich der CEO Dr. Daniel Wallerstorfer mit einem ungewöhnlichen Aufruf an die Salzburger gewandt: “Wir bitten dringend, dass Menschen mit Symptomen und bereits nachweislich Infizierte keine Tests einwerfen, um die Durchführbarkeit der Pooling-Tests zu gewährleisten.” Zurzeit macht diese Gruppe rund elf Prozent aus.
Die Grund für die Bitte: Wegen der hohen Inzidenzzahlen in Salzburg (1672) stehen die Test-Labore vor mittlerweile fast unlösbaren Problemen. Salzburg ist Inzidenz-Spitzenreiter. Wer sich dort auf Corona testen lassen will, stößt mittlerweile auf zahlreiche Hürden. Die Website zur Gurgel-Test-Registrierung soll stets überlastet sein, wie “Heute” berichtet. Wer auf ein Testergebnis warte, befinde sich permanent im Ungewissen, ob und wann er es auch erhält. Bei einigen Apotheken können nur mehr Antigen-Tests abgegeben werden.
"Haben die Grenze des Machbaren erreicht"
Das Problem sind die vielen positiven Tests, wie Novogenia berichtet. Hier ist das Verfahren nämlich weit aufwändiger. Mehr als 40 Prozent von 10 Proben enthalten positive Fälle und müssen dann in aufwendigen Einzelanalysen aufgelöst werden. “Die extreme Positivrate, die derzeit viele Labors an ihre Grenzen bringt, hat auch bei uns die Grenze des Machbaren erreicht”, sagt Daniel Wallerstorfer von Novogenia. “Wir haben in den vergangenen zwölf Stunden 250.000 Proben erhalten, die in Zeiten einer niedrigen Inzidenz problemlos analysierbar waren. Die extrem hohe Positivrate jenseits der vier Prozent hat nun unsere Rückstellproben-Analysekapazität überwältigt. Es wird nicht möglich sein, alle Rückstellproben in dem gesetzten Zeitrahmen zu analysieren.”
Erhalten Testteilnehmer innerhalb von 30 Stunden kein Ergebnis, müssen sie davon auszugehen, dass ihre Probe einzeln getestet wird, um sicherzustellen, dass keine Infektion vorliegt.
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