Die Botschaft ist eindeutig: Mädchen sollen „sichtbar, frei und selbstbestimmt aufwachsen, ohne kulturellen Druck, ohne Zwang, ohne vorgeschriebene Rollenbilder“. Die Schule wird dabei als Raum der Freiheit verstanden – und nicht als Ort, an dem früh religiöser oder kultureller Druck ausgeübt wird. Von Anfang an soll „null Toleranz“ gegenüber jenen gelten, die Mädchen in ihrer Entwicklung behindern.

Bundesministerin Plakolm sieht sich durch die Zahlen bestätigt: „Wenn 73 Prozent der Bürger sagen: ,Lasst unsere Kinder frei aufwachsen‘, dann hört die Politik zu. Die Schule muss ein Ort der Freiheit und Selbstbestimmung sein. Kein Ort, an dem Mädchen früh unter Druck gesetzt werden.“

Nur Grüne gegen Kopftuchverbot

Auch im Parlament gibt es eine breite Front hinter dem Verbot: Im Bildungsausschuss stimmten ÖVP, SPÖ, NEOS und FPÖ gemeinsam zu, nur die Grünen stellten sich dagegen. Am Donnerstag ist das Plenum am Zug, „das umzusetzen, was das Land längst fordert“.

Ab den Semesterferien sollen Schulen, Eltern und Kinder umfassend über das Verbot informiert werden. „Gespräche sollen Hintergründe klären und unterstützen. Bei Drohungen durch religiöse ,Sittenwächter‘ wird frühzeitig eingegriffen“, heißt es aus dem Ministerium. Mit Beginn des neuen Schuljahres im September treten schließlich auch Sanktionen in Kraft.