Nach den jüngsten Daten liegt Österreich mit 5,5 Ärzten pro 1000 Einwohner am oberen Ende der OECD-Länder. Nicht krank wird man am besten in China und Indien. Dort sind die Zahlen mit 2,4 respektive 0,9 Ärzten pro 1000 Einwohner am niedrigsten. Doch von dieser Zahl sollte man sich nicht täuschen lassen. Zum einen gibt es auch bei den praktizierenden Ärzten das Problem der Überalterung. Noch dramatischer ist aber der Anteil der Arbeitskräfte, die hierzulande im Gesundheitswesen tätig sind. Im Gegensatz zu den Ärzten liegt Österreich hier nur knapp über dem Schnitt der OECD-Länder. So gibt es in der Schweiz sieben und in Deutschland vier Pfleger pro 1000 Einwohner mehr als in Österreich.

Nehammer für Berufspflicht

Um zumindest dem Problem der unmittelbar vor der Pension stehenden Ärzte rechtzeitig entgegenzuwirken, sprach sich der Bundeskanzler für mehr Studienplätze – aber auch für eine Berufspflicht der Absolventen aus. Jene, die das Medizinstudium in Österreich abschließen, sollten “dann eben auch der Gesellschaft ein Stück weit etwas von dem zurückzugeben, was sie kostenlos in Anspruch genommen haben”. Denn, so der Kanzler: Sowohl deutsche Absolventen in Österreich als auch österreichische Absolventen in Deutschland blieben lieber dort: “Das ist eine Entwicklung, die nicht vernünftig ist.”

Bei seiner Rede zur Zukunft der Nation ging der Bundeskanzler auch auf den Ärztemangel ein
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Kommentare

  • Cicero sagt:

    Der Begriff des Kassenarztes ist das eine und der Kassenvertrag ist das andere. Beides ist nicht gleich zu setzen. Viele Ärzte würden Verträge mit Krankenkassen annehmen aber nicht Kassenarzt werden wollen. Herr Huss -ÖGK- sollte das einmal auseinander halten !

  • belle sagt:

    Wir haben auch weltweit die meisten Corona Experten, davon mit Abstand die inkompetentesten.

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  • meinemeinungdazu sagt:

    Keine Neuigkeit und keine Überraschung!

    Die Grafik ist falsch – es müsste heissen Mediziner und nicht Ärzte. Wir haben jede Menge Mediziner die alle nicht versorgungsrelevant arbeiten weil die Arbeit im Kassensystem äußerst unattraktiv ist, ebenso tut man sich die Arbeit im Krankenhaus nicht an.

    Seit Jahrzehnten hört man von der Politik von
    – dem Abbau von Bürokratie
    – der Aufwertung des Hausarztes
    – der Forderung nach massenhaft PVE´s
    – der Aufwertung der Pflege
    – dem besten Gesundheitssystem
    – Landarztgarantie und andere Mogelpackungen

    Die Realität:
    – jährlich immer mehr Realeinkommensverlust
    – überbordende Bürokratie
    – politische Gängelung in jedem Bereich
    – Erhöhung der Mutter-Kind-Pass Tarife erstmals nach über 20!!!Jahren
    – PVE´s sind wesentlich teurer und patientenfeindlich

    Die einfache Rechnung
    ..mehr Geld..mehr Anerkennung..weniger Bürokratie = mehr Gesundheitspersonal dürfte für unsere Politleuchten zu kompliziert sein. Nicht mehr Studienplätze schaffen mehr Ärzte sondern der Beruf (auch die Pflege) muss attraktivier werden. Das schafft man sicher nicht mit noch mehr Bürokratie, Zwangsdrohung und der Totgeburt à la DDR-Medizin PVE!

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    1. Cicero sagt:

      Der Begriff des Kassenarztes ist das eine und der Kassenvertrag ist das andere. Beides ist nicht gleich zu setzen. Viele Ärzte würden Verträge mit Krankenkassen annehmen aber nicht Kassenarzt werden wollen. Herr Huss -ÖGK- sollte das einmal auseinander halten !

  • Paul Füreder sagt:

    äähhh🤔🤔 Und wo sind die alle🤔🤔

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  • henry sagt:

    Na da sind wir mal gespannt, wie sich die Patientenversorgung in NÖ ändern wird jetzt wo es eine schwarz-blaue Regierung gibt!

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  • EHA sagt:

    Da immer mehr Menschen aus anderen EU Ländern in Österreich Medizin studieren wollen, muss es meiner Meinung nach hier leichter sein, einen Abschluss zu erzielen. Oder es ist billiger und die Hürden für einen Studienplatz sind niedriger. Auch das anschließende Praktikum kann hierzulande erfolgen. Laut meiner Erfahrung als Patient an der Innsbrucker Klinik sind da sehr viel mehr junge Ärzte am Werk als ältere Doktoren. Trotz der vielen Ärzte bekommt man keinen ansprechenden Termin für eine z.B. Bandscheibenoperation. Hingegen in einem Privatsanatorium habe ich nach einer Woche einen Termin bekommen, allerdings kostete das eine schöne Summe. Also muss es am System liegen, bei dem anscheinend die Kassenärzte schlecht bezahlt werden.

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  • Brutus sagt:

    Würde das relativieren. Wir haben auch europaweit die meisten Zuwanderer, also die Kirche im Dorf lassen…

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  • tamea sagt:

    Gehen alle in Wahlarztpraxen. Mittlerweile bekommt man kaum noch Termine bei Kassenärzten und man muss,trotz SV Beiträgen auf Wahlärzte ausweichen,wenn man eine Behandlung braucht. Nicht jeder hat eine Zusatzversicherung, die muss man sich auch leisten können. Und es gibt Kassenärzte,die keinen Platz für Kassenpatienten haben,aber wenn man privat zahlt, dann ist Platz da.

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  • Octavian sagt:

    Ich glaube es wird Zeit das die Statistik Austria neu aufgerollt wird, denn offensichtlich stinken all unsere Statistiken ganz gewaltig und wir werden ständig nur verarscht.

    Das Phänomen “so viele Firmenpleiten wie lange nicht mehr, aber gleichzeitig so viele offene Stellen wie lange nicht mehr” ist ja auch so ein Beispiel für diese Verarsche.

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  • Gab sagt:

    Die korrekte Frage lautet: Wieso sind die Österreicher ein so panisch-ängstliches Volk, das wegen jeder Kleinigkeit zum Arzt rennt und niemand mehr eine Ahnung davon hat, wie man harmlose Beschwerden selbst bzw. mit natürlichen Mitteln kuriert?
    Weil uns das von der Pharmaindustrie zu 100 Prozent abgewöhnt wurde!
    Mal nachdenken…

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    1. tamea sagt:

      Gehen alle in Wahlarztpraxen.
      Mittlerweile bekommt man kaum noch Termine bei Kassenärzten und man muss,trotz SV Beiträgen auf Wahlärzte ausweichen,wenn man eine Behandlung braucht.
      Nicht jeder hat eine Zusatzversicherung, die muss man sich auch leisten können.

      Und es gibt Kassenärzte,die keinen Platz für Kassenpatienten haben,aber wenn man privat zahlt, dann ist Platz da.

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    2. Skeptiker sagt:

      Stimmt nicht ganz. Das System selbst gebietet den Arztgang. Vor allem bei arbeitenden Personen. Krankenstand ist tlw. auch bei leichteren Erkrankungen ein kleiner Erholungswert vor dem überdimensionierten Arbeitsdruck des Alltags. Schon bei einem Tag Magenverstimmung ist ein AN oft vom AG gezwungen sofort zum Arzt zu gehen wegen der Fehlzeit. Alles hausgemacht.

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