
„Vater“ und „Mutter“ sind diskriminierend – nur noch „Elternteil“ im Ausweis
Weil die Begriffe „Vater“ und „Mutter“ als diskriminierend gelten, soll künftig nur noch „Elternteil“ auf dem Personalausweis eines Kindes stehen. Das hat nun der Oberste Gerichtshof in Rom beschlossen. In der Politik – und auch im Netz – sorgt dies für hitzige Debatten.

Die Formulierung „Vater“/„Mutter“ auf dem elektronischen Personalausweis eines Kindes ist diskriminierend, weil sie nicht alle Familien, also auch gleichgeschlechtliche Paare mit Kindern, repräsentiert. Die korrekte Angabe auf italienischen Ausweisen ist daher künftig „Elternteil“. Das geht aus einem Urteil des Obersten Gerichtshofes in Rom hervor, das in Italien für Diskussionen sorgt, .
Die Obersten Richter wiesen damit die Berufung des Innenministeriums in Rom gegen eine Entscheidung des römischen Berufungsgerichts ab, laut dem auf Ausweisen Minderjähriger der Begriff Elternteil, aber nicht Vater und Mutter, angegeben werden soll.
Homosexuelles Paar darf nicht als Eltern registriert werden
Das Berufungsgericht in Rom hatte angeordnet, dass auf dem elektronischen Personalausweis eines Minderjährigen, dem Kind zweier Mütter (einer leiblichen und einer Adoptivmutter), die sich für eine Stiefkindadoption entschieden hatten, nur „Elternteil“ angegeben werde. Für die Richter war das ein zwingender Schritt, damit das für die Ausreise gültige Dokument den Familienstand des Kindes wiedergibt. Dieses habe das Recht, einen Personalausweis zu erhalten, der auch bei Reisen ins Ausland seine tatsächliche Familiensituation widerspiegelt, urteilte das Berufungsgericht.
Das Innenministerium hatte dagegen erfolglos argumentiert, dass das italienische Recht nur die Ausstellung von Geburts- und Personenurkunden erlaubt, in denen „Vater“ und „Mutter“ angegeben sind. Laut dem italienischen Gesetz darf ein homosexuelles Paar nicht als Eltern eines Kindes registriert werden. Doch zuletzt haben einige Gemeinden Neugeborene als Kinder mit zwei Müttern standesamtlich eingetragen, was zu hitzigen Diskussionen führte.
Die Lega kritisierte den Richterspruch. „Ein Kind hat das Recht auf einen Vater und eine Mutter“, argumentierte Vizepremier und Lega-Chef Matteo Salvini. Anders sieht die Lage die Senatorin der Südtiroler Volkspartei Julia Unterberger. „Das Oberste Gericht beendet eine sechs Jahre andauernde Auseinandersetzung, die für gleichgeschlechtliche Familien Leid und Diskriminierung bedeutet hat“, erklärte Unterberger, Präsidentin der Autonomiegruppe im Senat gemeinsam mit dem Präsidenten der gemischten Fraktion der Abgeordnetenkammer, Manfred Schullian, in einer Mitteilung.
„Niemand hat jemals die männlichen und weiblichen Figuren, die Rolle des Vaters oder der Mutter oder die traditionelle Familie in Frage gestellt. Es ging einfach darum, keine künstlichen Realitäten zu konstruieren und alle Familien anzuerkennen. Denn wenn ein Kind zwei Väter oder zwei Mütter hat, wäre es ungerecht, wenn diese trotzdem als Vater und Mutter aufscheinen müssen“, hieß es in einer Presseaussendung. Auch im Netz gehen die Wogen hoch: „Also bitte! Das ist doch absolut lächerlich“, schreibt eine Userin auf X (ehemals Twitter).
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Kommentare
… dass es keinen Vater oder Mutter mehr gibt..
Und künftig heißt es solange nur noch “das Kind”, bis es sich entschieden hat bzw. weiß, ob es Bub, Mädel oder ein Hase ist.
Alles nur noch absoluter Schwachsinn. Aber was will man sich von den Politikkomparsen der heutigen Zeit, dehnen es in allen Bereichen an Kompetenz fehlt, auch anderes erwarten.
ich möchte nicht abwertend als Elternteil sowieso betittelt werden, habe 40 Wochen Schwangerschaft ausgetragen und war stolz nach der Geburt meines Sohnes ihn in Arm halten zu dürfen. Ja ich bin mir sicher das ich seine Mama bin, und er mit uns groß geworden ist, ja es gibt auch einen bekennenden Papa dazu.
Das kann ja noch heiter werden, wenn vielleicht dann ein “Nachgeborener” die Elternteile mit “Elter 1” und “Elter 2” anredet.
Was aber, wenn “Elter 1” und “Elter 2” die gleichen Eltern-Teile haben?! Da geht sich dann irgendwas nicht mehr so recht aus … 😀
Ein bissl verkrampft sind wir heutzutage schon, gell? Hoffentlich ändert sich das bald wieder.
“Verblödungspandemie” würde ich dazu sagen. Gibt’s für die Wahnsinnigen keine lock-downs?
Solange ein Mensch in einer Frau aus deren eigener Eizelle heranwächst und von dieser geboren wird, so ist das die Mutter des Menschen, basta! Da haben persönlich Empfindungen über synthetisch herbeigezogene Phantasien keinen Platz und widersprechen genau dem Sinn einer Realität, die in der Erläuterung diese Entscheidung angeführt wird. Alles Andere ist bloß vernebeltes Gewäsch einer virtuellen, aber scheinbar gewünschten Welt.
Einfach nur krank !
wie geht’s dann weiter?
Wird Muttersprache zur Sprache des Elternteil 1 oder Sprache des Elternteil 2?
Vaterland wird vermutlich gleich verboten.
Muttertag wird zu Tag des Elternteil 1 (oder doch 2?)
Mutter Natur wird zu Elternteil 0 oder gibt’s auch dafür einen eigenen Nummernkreis?
Und das erste Wort des Babys ist nicht “Mama”,sondern “Elternteil eins”—ich finde das wundervoll !
Wie weit will man mit dem Blödsinn noch gehen ?
Absolut jedes Kind hat einen Vater und eine Mutter. Möglicherweise ist einer von beiden verstorben, oder der Vater nicht bekannt. Das zu leugnen, ist die “Konstruktion einer künstlichen Realität” – nicht jemand als “Elternteil” zu bezeichnen, der es nicht ist.
Genau, alles andere fällt nur noch unter Erziehungsberechtigte Person… von was auch immer…