Dass der Würstelstand nunmehr zum UNESCO-Kulturerbe zählt, ist mehreren Gründen geschuldet: dem frei stehenden Stand, dem Angebot, der Atmosphäre und dem Jargon, der sich rund um die Imbissstände gebildet hat. Welcher Wiener kennt sie nicht, Begriffe wie “Eitrige” (Käsekrainer), „Haaße“ (Burenwurst), „Krokodü“ (Essig- oder Delikatessgurke), “Buggl”/Buckel (Scherzerl) „Oaschpfeiferl“ (scharfer Pfefferoni) oder “Sechzehnerblech” (Ottakringer Dosenbier).

„Damit reiht sich diese einzigartige Institution in die Gesellschaft der Wiener Kaffeehaus- und Heurigenkultur ein und unterstreicht die Bedeutung der Würstelstände als Orte der Begegnung, der kulinarischen Vielfalt und der Wiener Lebensart“, hieß es in einer Aussendung der Stadt Wien.

„Der Wiener Würstelstand ist nicht nur ein Ort der kulinarischen Genüsse, sondern auch ein lebendiges Symbol der Wiener Lebensart. Seine Ernennung zum immateriellen Kulturerbe ehrt die Tradition, die Gastfreundschaft und die Vielfalt unserer Stadt“, sagte Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ).

Würstelstandbesitzer wie René Kachlir („Zum schoafen René“ am Schwarzenbergplatz) und Patricia Pölzl („eh scho wuascht“ beim Zentralfriedhof) feierten ausgelassen mit Schampus und “Eitriger”. Pölzl hatte übrigens federführend den Antrag an die UNESCO gestellt.

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