Dank des strengen Schutzes durch die Europäische Union hat sich die Zahl der Wölfe in Europa in den letzten zehn Jahren nahezu verdoppelt – von rund 12.000 auf über 21.500 Tiere. Das berichtet der Kurier unter Berufung auf eine aktuelle Studie aus 34 Ländern. In Österreich ist die Entwicklung noch rasanter: 2015 wurden acht Wölfe genetisch nachgewiesen, 2023 waren es bereits 104 – trotz 16 behördlich genehmigter Abschüsse in den letzten zwei Jahren.

GETTYIMAGES/mirceax

Der Grund: Der strenge Schutz des Wolfes innerhalb der EU. Im Dezember 2024 wurde er schließlich leicht gelockert, zur Zufriedenheit von Bauernbund und Landwirtschaftsministerium. Doch bis dieser Schritt auch auf Almen und in Dörfern spürbar wird, wachsen die Rudel ungestört weiter – und kommen den Menschen immer näher.

Zwei neue Rudel in Kärnten bestätigt

Meldungen über neue Wolfssichtungen machen die Runde. Die wohl brisanteste Neuigkeit stammt aus Kärnten: Zu Jahresbeginn schnappten Wildkameras gleich zwei neue Rudel auf – eines davon sogar mit Nachwuchs.

Persönliche Begegnungen mit dem Wolf sind bisher selten – aber in der Regel auch nicht erwünscht.GETTYIMAGES/Nicolette Wollentin

Die Raubtiere siedeln sich offenbar im großen Stil an: Eines der neuen Rudel wurde beim Wolayer See in der Karnischen Region entdeckt, das andere im Koschuta-Gebiet der Karawanken bei Klagenfurt. Beide gelten als neu, ihre Herkunft ist noch nicht geklärt. Ein drittes Rudel – bereits bekannt – wurde 2024 im Grenzgebiet zu Osttirol erneut nachgewiesen.

Balluch jubelt – und schimpft auf die Politik

5min.at zitiert unterdessen den bekannten Tierschützer Martin Balluch, der die neuen Rudel als Erfolg feiert. Einzelne Wölfe würden häufiger Weidetiere reißen, im Rudel aber jage man im Wald – so Balluchs Argument. Seine Kritik richtet sich an die Politik in Kärnten: „Der Krebsschaden beginnt schon damit, dass in der Politik ein Jäger für den Naturschutz zuständig ist“, erklärte er in Richtung Landeshauptmann-Stellvertreter Martin Gruber (ÖVP).

Balluch fordert ein flächendeckendes Wolfsmonitoring – und kritisiert, dass in Kärnten regelmäßig nicht nur Wölfe, sondern auch Biber, Fischotter und sogar geschützte Vogelarten wie Auer- und Birkhähne abgeschossen werden. Bei Landwirten, die um ihre Tiere fürchten, sorgen Balluchs Aussagen für Kopfschütteln.

GETTYIMAGES/Andyworks

Wolf bis nach Wien: Auch andere Bundesländer betroffen

Doch Kärnten ist kein Einzelfall. Auch das Waldviertel in Niederösterreich zählt mittlerweile vier Wolfsrudel – in Allentsteig, Harmanschlag, Gutenbrunn und Arbesbach. In den vergangenen Jahren wurde dort mehrfach Nachwuchs bestätigt.

Und es wird noch heikler: Ein Wolf mit der Kennung 304 MATK tauchte im November 2023 nur wenige hundert Meter vor der Wiener Stadtgrenze in Kaltenleutgeben auf – und riss mehrere Schafe. Ein Phantom auf leisen Pfoten, das zeigt: Der Wolf ist längst kein reines Bergtier mehr.

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Kommentare

  • 🔴-käppchen & der böse 🐺 sagt:

    Jetzt hab ich große Angst um Omi!
    gez. Rotkäpchen 😩

  • Markus sagt:

    Feuer frei!

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  • Dagobert sagt:

    In einer Agrarlandschaft hat Wolf und Bär nichts mehr zu suchen.
    Wer diese Tiere in Österreich sehen will, der soll in den Zoo gehen.

    Wobei die, die für Wolf und Bär sind wollen ihn ja gar nicht in Natura erleben, weil dann würden sie vor Angst tot umfallen, die wollen nur Photos und sich gut fühlen, weil sie sind ja so für das Tierwohl.

    Ob die Landbevölkerung und die Nutztiere, sprich die Betroffenen, damit leben können, ist diesen Stadtmenschen völlig egal.

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  • MP sagt:

    Alles was die EU macht ist schlecht für die Bürger. Wann hat die EU jemals etwas beschlossen, bei dem die Bürger sagen: “Ja, das ist gut für uns”.

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  • Georg sagt:

    Tiere und Umwelt sind zu beschützen sehr soziale Wesenzum Rudel kann man von unseren. POLITIK nicht sagen
    .Fehler oh je!

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  • Gültig „gegen“ Grün, ÖVP, SPÖ und NEOS wählen und Freundschaft mit Russland! 🤩 ÖXIT und der Weg wird frei für den Weltfrieden. ☮️ sagt:

    Wieder ein gutes Beispiel von verfehlter und unqualifizierter Politik.

    ———

    »»»Achtung««« Hier treibt ein linker Spinner sein Unwesen. Er verbreitet unter fremde Profilnamen seine Linkspropaganda und spammt mit Kommentarkopien die Kommentarfunktion voll.

    Der „Linksfanatiker“ will hier die Kommentarfunktion stören.

    Den Profilnamenfälscher lache ich nur noch aus. 🤣️

    0× „kritischer Fehler“

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  • Fenrir sagt:

    Wolf und Baer sollen hier sein, aber ich habe auch das Recht mich zu schützen deshalb will ich mich bewaffnen dürfen wenn ich in den Wald gehe, so wie es in Skandinavien üblich ist.

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  • Axel01 sagt:

    Die Menschen damals haben alles unternommen, um den Wolf auszurotten, schon die Germanen hatten die furchtbare Wolfsangel, um diese gefährlichen Tiere zu dezimieren. Der Wolf hat auch ein Recht zu leben und darf nicht gequält werden. Aber es muss größtmöglicher Abstand zum Menschen und seinen Nutztieren garantiert sein. Gleiches gilt für den Bären!

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  • Fenriswolf sagt:

    Ab sofort darf ich bewaffnet im Wald gehen so wie in Skandinavien um mein Leben zu schützen das ist ein Grundrecht oder?

  • 7,92 × 57 mm sagt:

    ist ein Lösungsansatz.

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    1. lapua sagt:

      geht auch noch größer, das Loch ist dann halt auch größer…..

    2. lapua sagt:

      geht auch noch größer, das L och ist dann halt auch größer…..

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