Wöchentlich 2,3 Storys über angebliche ÖVP-Skandale, dazu ständig Negativ-Berichte über die Freiheitlichen – viele nennen den Standard ohnehin schon die neue Arbeiterzeitung (das war das Parteiblatt der SPÖ, das am 1991 einegstellt worden ist). Jetzt machte aber die Standard-Redaktion noch deutlicher, was sie von der Wählerschaft der FPÖ und deren freien Meinungsäußerung in einer Demokratie hält: In einem Artikel darüber, wie die anderen Parteien die FPÖ-Wähler zurückgewinnen könnten (!), werden die FPÖ-Anhänger arrogant beschimpft.

Zitat aus dem Artikel: “Es sind vielleicht nicht die hellsten Köpfe, die die FPÖ wählen.”

Die viel kritisierte Formulierung im aktuellen Standard.

Kickl kontert: "Wir werden mit Wahlergebnissen reagieren."

Auf den Social-media-Plattformen hagelte es prompt ziemlich viel Kritik für den Standard: “Wenn man sich nicht mehr zu helfen weiß, muss man eben andere abwerten, um sich selbst erhaben zu fühlen. Genau das macht die selbstverliebte ,Elite’ gerade und entlarvt sich damit wieder einmal selbst”, schrieb die Tirolerin Gudrun Kofler.

Ein weiterer Twitter-User schrieb: “30 Prozent der Bevölkerung kollektiv als ,dumm’ beschimpfen. Kompletter Wahnsinn. Journalisten sind weit weg von der Realität.”

Auf alle Fälle hilft der Standard mit seinem Artikel erneut der FPÖ – so konterte sofort FPÖ-Chef Herbert Kickl: „Nicht die hellsten Köpfe – so denkt die selbsternannte Elite über Menschen, die die FPÖ unterstützen. Ich denke, es ist genau umgekehrt. Jene, die Euch mit solchen Aussagen und Analysen kränken und beleidigen wollen, das sind in Wahrheit nicht die hellsten Köpfe.“ Und: “Die leben in ihrer eigenen Blase, ganz weit weg von der Wirklichkeit. Zeigen wir ihnen einfach in Form von Wahlergebnissen, dass das Volk der Chef ist und nicht diese kleine aber laute und selbstherrliche Gruppe, die sich für etwas Besseres hält.”

Einer von vielen Tweets mit Kritik am Standard.