
"Nicht mehr normal": Zeitungs- und Toilettenpapier-Preise schießen durch die Decke
Wer von den letzten Lockdown-Hamsterkäufen noch Klopapier daheim hat, der sitzt nun auf einem kleinen Schatz. Toilettenpapier, Taschen- und Küchentücher werden deutlich teurer werden. Die steigenden Papierpreise wirken sich aber auch auf Zeitungen aus. Hauptgrund sind steigende Energiekosten.
Essity, großer Hersteller von Hygienepapier, hat drastische Preiserhöhungen angekündigt. “Wir als Essity werden die Preise um insgesamt knapp 20 Prozent erhöhen müssen, um die Kostenentwicklung auszugleichen”, sagte der Chef des Konsumgütergeschäfts von Essity, Volker Zöller. “Was sich die letzten Wochen in unserer Branche getan hat, ist nicht mehr normal.”
Die Preiserhöhungen begründet der Konzern mit deutlich gestiegenen Rohstoff- und Energiepreisen. Besonders die Zellstoffpreise seien “durch die Decke gegangen”. Dazu kämen die momentanen Logistikprobleme. “Die Logistikpreise haben sich zum Teil vervierfacht. Das hat die Lage zusätzlich verschärft”, sagte Zöller.
Auch bereits produzierte Waren werden teurer
Die Verteuerung werden vor allem die Kunden zu spüren bekommen. Ich gehe davon aus, dass sich die Kostenentwicklung auch in den Regalpreisen widerspiegeln wird.” Essity vertreibt Marken wie Zewa, Tempo und Tork.
Die österreichischen Papierhersteller hatten die Preise zuletzt um 100 bis 150 Euro auf nun knapp 1000 Euro pro Tonne angehoben. Brisant: Die Preissteierungen würden auch bereits bestellte und produzierte Waren betreffen, was somit in bestehende Verträge eingreife. Zwar gebe es die Möglichkeit Bestellungen zu stornieren, die Papierhersteller würden gleichzeitig aber vor noch höheren Preisen bei Neubestellungen warnen, kritisierte der Branchenverband.
"Ökonomisch verantwortbar"
Der Verband Druck Medien schreibt in dem offenen Brief von “immer neuen, nicht mehr kalkulierbaren Preiserhöhungen” der Papierindustrie, die ihrerseits die vertraglichen Lieferfristen nicht einhalte, und fordert eine Stellungnahme der Papierhersteller zu den Preissteigerungen. Der Brief ging an Austropapier sowie Heinzel Holding, Lenzing, Mondi, Norske Skog Bruck, Sappi und UPM.
Zumindest von Sappi erhielt der Verband Druck Medien mittlerweile eine Stellungnahme. In dieser betont Sappi: “Auch wenn es für Sie auf den ersten Blick widersprüchlich erscheinen mag, trägt Sappis allgemeiner Energiezuschlag dazu bei, unser partnerschaftliches Verhältnis mit dem Druckgewerbe (oder der Druckindustrie) weiterhin aufrecht zu erhalten. Denn nur auf diese Weise sieht sich Sappi in der Lage, die Produktion in seinen Werken in einer ökonomisch verantwortbaren Weise fortzusetzen und somit seine Kunden auch in Zukunft nachhaltig beliefern zu können.”
Kommentare
Aber beim Preis für den Rohstoff – Holz hat sich nichts geändert! Wäre Zeit, dass sich da auch etwas tut. Die Hersteller und Händler von Häuslpapier drehen kräftig an der Preisschraube, aber betr. Holz siehe ersten Satz.
Beides kann man verwenden, in der Krise.
Für all die Klopapiersammler ist das natürlich eine schlechte Nachricht.
Für andere Menschen ist es etwas, das sich in 5 – 7 Monaten wieder gelegt hat und nicht weiter zu erwähnen ist.
Ich mußte – das muß ich gestehen- schmunzeln als ich die Schlagzeilen vom knapp werdenden Toilettpapier gelesen habe.
Es gibt einen Anteil von ca 70 % der Bevölkerung, für die das Klopapier offenbar sehr wichtig ist, die auch den ORF schauen und für die das die offiziellen Nachrichten sind, die vertrauen auf die Regierung, hoffen auf den Sozialstaat, haben Angst vor dem Markt, schätzen Politiker als ehrlich ein, fürchten den Klimawandel und und und ….
Der Print ist sowieso ein sterbender Schwan. Viel Aufwand, teure Logistik und das Endprodukt ist alles andere als aktuell!
Bei Tageszeitungen, so wie sie heute gemacht werden, stimmt es schon. Vor 100 Jahren sind bei Eilmeldungen Extrablätter herausgekommen. Da hatte es 20 Minuten gedauert vom letzten Wort des Redakteurs, bis die Zeitung auf der Straße war.
Sobald Online-Medien erfolgreich werden, beginnen sie oft mit einem Printmedium. Also so ganz out dürfte das noch nicht sein.
Die meisten österreichischen Zeitungen, wie Presse, Standard, Falter, Krone, Österreich, Heute, etc. sind sowieso nicht mehr das Papier wert, auf dem sie gedruckt werden. Die Zukunft liegt außerdem bei den digitalen Medien und dabei entwickelt sich der eXXpress immer mehr zum Maß aller Dinge! Nur weiter so!
Papierzeitung abbestellen und Exxpress lesen. 🙂
Dieser Meinung schließe ich mich vollinhaltlich an!
ich empfehle die Benutzung eines Bidets
Muss man halt die vielen Regierungsinserate den Papierpreisen gegenrechnen. Kauf schon seit Jahren keine Zeitung mehr.
Habt ihr jetzt die Kommentarzensierer des K-Blattes angestellt ? Da darf man inzwischen nicht mal mehr einen Weihnachtswunsch schreiben!!??
Das kann doch die Prognosen nicht erschüttern, der “Fixwert” für die Inflationsrate bleibt vorsichtshalber bei 3,7-4,2 % ???? Hauptsache man will Niemanden für dumm verkaufen, diese Dreistigkeit zeugt von mangeldem Respekt vor dem “Wahlvolk”.
Aus welchen politischen Entscheidungen leiten Sie einen Respekt fürs Wahlvolk ab?
Außer großmundigen Ansagen und gequältem Händeschütteln vor der Wahl….bitte nicht zuviel verlangen von unseren Politdarstellern aller Farben….
Bitte korrekt lesen : zeugt von mangeldem Respekt vor dem “Wahlvolk”.
Danke!