Das deutsche Robert-Koch-Institut geht einem Bericht der “Welt” zufolge von einer neuen Corona-Welle im Herbst aus. “Die Endemie ist noch nicht erreicht – wir befinden uns in einer Übergangsphase”, berichtet die Zeitung unter Berufung auf eine interne Lageeinschätzung des Instituts. Mit einer neuen Corona-Welle im Herbst sei “fest zu rechnen”.

Neue Varianten könnten Immunität umgehen

Der Epidemiologe Gérard Krause, der am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung in Braunschweig tätig ist, sieht die pandemische Lage ebenfalls “skeptisch”. Man könne zu diesem Zeitpunkt unmöglich wissen, was für Varianten noch kommen, die die Immunität vielleicht umgehen und auch zu schweren Verläufen führen könnten, gibt er zu bedenken. Durch abnehmenden Impfschutz und Infektionen mit der ein oder anderen Varianten hätten viele zwar eine “Teilimmunität”, diese helfe jedoch nicht gegen jede Variante gleich gut, so Krause.

Die Leiterin des Instituts für Virologie an der TU München, Ulrike Protzer, vertritt wiederum die Meinung, dass es “absolut möglich” sei, dass die vergleichsweise weniger infektiöse aber umso schwerwiegendere Delta-Variante nach der Omikron-Welle wieder aufkommen könnte.