
Noch kein einziger Cent Bonus an unsere "Corona-Helden" ausbezahlt
Es ist eine Frechheit. Bereits vor Monaten wurde den „Corona-Helden“ ein Bonus in der Höhe von 500 Euro versprochen. Bekommen hat diesen noch niemand. Bund und Stadt Wien seien sich nicht einig.
Es ist Schwerstarbeit, die von den Menschen in der Pflege und in den Spitälern verrichtet wird. Seit Monaten schuften unter der Maske. Haube, Handschuhe und Brille. Endlose Nachtdienste. Überstunden. Außer, mit „Klatsch-Videos“ in sozialen Medien hat es den Helden aber noch niemand gedankt. Zumindest nicht finanziell.
Nicht geklärt, wer Bonus erhalten soll
Es scheitert an juristischen Spitzfindigkeiten. Das Gesundheitsministerium hat eine Richtlinie und einen Gesetzestext verfasst. Die Texte seien widersprüchlich, sagt die Stadt Wien, die auch Arbeitgeber ist. Etwa müsse geklärt werden, wer den Bonus erhalten soll, berichtet „Krone“.
„Die Stadt Wien soll in Vorlage treten, den Bonus auszahlen und das Geld vom Bund zurückholen“, fordert nun die ÖVP-Gemeinderätin Ingrid Korosec
Kommentare
Dass niemand was bekommen hat, ist falsch. OP-Helfer/Pfleger bekamen schon, teilweise ordentlich. Gehobener Dienst und Spitalsärzte bekamen nichts. Erinnert an Willkür.
Nachtdienste und Überstunden werden, wie immer abgegolten, ich verstehe nicht wo hier eine Ungerechtigkeit sein soll.
Das die Arbeit schwieriger war ist richtig aber jeder der diesen Beruf gewählt hat, hat sich auch dafür entschieden für den Gehalt der dafür bezahlt wird zu arbeiten.
Wir haben einfach in dieser Zeit unsere Pflicht zu erfüllen, zu einem Gehalt der uns bei der Entscheidung den Beruf zu ergreifen, bekannt war.
Viele leisten jeden Tag gute Arbeit, in verschiedenen Berufen.
@Johannes: Ich finde, Sie haben vollkommen recht – wer den Pflegeberuf ergreift, muss damit rechnen, dass er bei einer Krise beansprucht werden wird, so wie Polizisten, Feuerwehrleute, Soldaten und viele andere Berufe auch. Das “Helden”-Gerede ist medialer Kitsch. Allerdings liegt es schon auf der Hand, dass Bezahlung und Arbeitsbedingungen in den Pflegeberufen verbessert werden müssen: Erst über zwei Jahrzehnte das Gesundheitswesen ausdünnen, aber dann Lockdowns verhängen, weil man Angst vor “Überlastung” hat, die dann letztlich überhaupt nicht eintritt. Abstrus.
Vielleicht wäre es auch ehrlicher, wenn man sich generell der Pflegemisere, die wir schon seit Jahrzehnten kennen, annehmen würde. Zum Beispiel eine faire Bezahlung für Pfleger schon in der Ausbildung. Die erhalten um über 1000 Euro weniger in der Ausbildung, als ein Polizist. Fair ist das nicht!
Ja, vielen könnte man mehr zahlen. Aber die Arbeit eines Pflegers ist wohl nicht ansatzweise mit der Arbeit eines Polizisten zu vergleichen, dessen Arbeit nicht nur aufreibend, sondern auch lebensgefährlich ist.
Die Pfleger haben sich ihre Arbeit selbst ausgesucht und es ist zwar eine sehr anstrengende, aber auch sehr erfüllende Arbeit. Im Gegensatz zu einer Arbeit am Fließband, beispielsweise.
In einem Film gab es einmal einen – ziemlich treffenden – Ausspruch ggü. einer Verkäuferin von irgendwelchen Anlageprodukten: “Wenn Sie gelobt werden wollen, dann müssen Sie Krankenschwester werden, aber das Einkommen wird Ihnen weniger gefallen.”