Wolodin wies die Ausschüsse der Duma an, den Schaden an den Gasleitungen zu ermitteln. Dann könne ausländisches Vermögen zur Kompensation beschlagnahmt werden. Die Explosionen im September hätten sich gegen Russland und Deutschland gerichtet, sagte er. Die USA hätten den Anschlag “ausgeführt”.

Wolodin: Nach Monaten noch immer Schweigen im Westen

Beweise für eine Beteiligung der USA gibt es nicht. Die russische Politik arbeitet sich allerdings seit Tagen an den nicht belegten Behauptungen des US-Journalisten Seymour Hersh ab, der unter Berufung auf eine anonyme Quelle geschrieben hatte, US-Marinetaucher seien für die Explosionen in der Ostsee verantwortlich. Das Weiße Haus wies den Bericht als Erfindung zurück.

Eines von vier Gaslecks in den Nord-Stream-PipelinesAPA/AFP/DANISH DEFENCE/Handout

Wolodin kritisierte, dass es auch Monate nach den weltweit beachteten Explosionen nur Schweigen im Westen gebe, obwohl für Europa wichtige Energie-Infrastruktur zerstört worden sei. Die europäischen Staaten “mit ihrer großen Geschichte sind zu Kolonialstaaten der USA geworden”. Weil nun im Westen das russische Geld beschlagnahmt werde, um damit Schäden in der Ukraine zu bezahlen, habe auch Russland das Recht, Vermögen wegen der Zerstörungen an den Pipelines zu beschlagnahmen.

Nord Stream 2 soll weiterhin einsatzfähig sein

Bei der Bundesanwaltschaft laufen Ermittlungen zu den Sprengungen. Die Explosionen hatten Ende September in der Nähe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm vier Lecks in die beiden Pipelines Nord Stream 1 und 2 gerissen. Russland hatte Nord Stream 1 zu dem Zeitpunkt wegen angeblicher technischer Probleme abgeschaltet. Die nach Angaben aus dem Kreml trotz Beschädigung weiter einsatzfähige Leitung Nord Stream 2 hat bis heute keine Zulassung von deutschen Behörden.