Mit 100 Kilo des Plastiksprengstoffs Semtex wurden drei der vier Leitungen der Erdgas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 im September zerstört. Dann wurde es lange Zeit Still um den Terroranschlag, der die Energie-Versorgung Westeuropas dauerhaft gefährdet. Jetzt entdeckte ein amerikanisches Satellitenunternehmen jedoch zwei Schiffe mit ausgeschaltetem Peilsender in der Nähe des Tatorts. Die beiden “dunklen Schiffe” hielten sich in dem näheren Umkreis der Leckstelle auf und wollten ihre Standortinformationen verschleiern, berichtete die US-Zeitschrift Wired unter der Berufung jener Daten des Unternehmens SpaceKnow.

Datenverschleierung sei selten

Größere Schiffe sind laut internationalen Seerecht dazu verpflichtet, Systeme zu nutzen, welche die Identifikation ermöglichen. Ein eingeschaltetes System sendet den Namen des Schiffes, den Standort und weitere Informationen. Die betroffenen Schiffe waren 95 bis 130 Meter lang und sollen somit gegen das Gesetz verstoßen haben. Eine Verschleierung der Daten sei selten und verdächtig, illegale Aktivitäten wären möglich, heißt es im Bericht. “Es wäre nicht üblich, es sei denn, die Schiffe haben eine geheime militärische Mission oder verfolgen geheime Ziele, denn die Ostsee ist eines der am stärksten befahrenen Meere der Welt, was den Handelsverkehr angeht.”, erklärte Otto Tabuns, Direktor der NGO Baltic Security Foundation. Betont jedoch auch: “Die Systeme könnten auch einen technischen Defekt gehabt haben”.