
Nord-Stream-Krimi: Von Greenpeace engagierter Ermittler findet Ungereimtheiten
Selbst zwei Monate nach den Terroranschlägen auf die zwei von Russland nach Westeuropa führenden Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 schweigt die Exekutive. Jetzt heuerte Greenpeace selbst einen Experten an – er entdeckte Ungereimtheiten.
Auf Social-media-Plattformen ist immer öfter zu lesen: “Wenn es die Russen waren, dann würden wir das vermutlich schon längst über dicke Schlagzeilen in allen Mainstream-Medien erfahren haben.” Tatsächlich wächst der Ärger vieler Westeuropäer über das Schweigen der Justiz, der Exekutive und der Politik über die nicht vorhandene offizielle Kommunikation über den spektakulären Kriminalfall in der Ostsee: Am 26. September, also jetzt schon vor 66 Tagen, zerrissen mehrere Explosionen drei der vier Rohrleitungen der Gas-Pipelines Nord Stream 1 und 2 – bis heute wurde von den deutschen, dänischen und schwedischen Ermittlern nichts über mögliche Tatverdächtige, nichts über einen möglichen Tatbablauf veröffentlicht.
Kriminaltechniker in der Ostsee im Einsatz
Auch der Umweltorganisation Greenpeace gehen offenbar die Ermittlungen zu langsam voran: Die Gruppe engagierte jetzt selbst einen Sprengstoffsachverständigen, der sich die Tatorte vor der Ostsee-Insel Bornholm auch ansah. Das erste Ergebnis der Untersuchungen dieses Experten: Es waren mit Sicherheit “keine Explosionen von innen”. Damit zerbröselt die (ohnehin kühne) Theorie, dass schon beim Bau der Pipelines im Inneren durch die russischen Hersteller angebrachte Sprengstoffmengen die massiven Rohre zerstört haben. Diese Version wurde bekanntlich von einigen Ukraine-freundlichen deutschen Medien tagelang gebracht.
Und der Sprengstoff-Sachverständigen Fritz Pfeiffer, der die Analysen im Auftrag von Greenpeace vorgenommen hat, schätzt, dass “etwa 200 bis 400 Kilogramm Sprengstoff” für den untersuchten Abschnitt eingesetzt worden sind.
Dazu stellte der Kriminaltechniker und Sprengstoffexperte Wolfgang Spyra fest: Es gibt Ungereimtheiten am Explosionsort. So müsse es dort eigentlich wesentlich mehr Teile der zerstörten Pipeline geben. Wenn etwa 250 Meter Pipeline zerstört wurden, könne das Material nicht verschwunden sein. „Bei der Suche müsste man also solche größeren Objekte gefunden haben, die einen Aufschluss über die Hintergründe geben könnten“, zitiert die Welt den Kriminaltechniker.
Greenpeace bringt mit dieser Aktion jedenfalls die Regierungen in Berlin und Kopenhagen zusätzlich unter Druck: Immerhin sollte mit größtem Engagement daran gearbeitet werden, den bisher größten Terroranschlag auf die für Westeuropa extrem wichtige Energieversorgung aufzuklären.
Und die Umweltorganisation setzte nach eigenen Angaben nach Abschluss der Untersuchungen eine Friedensflagge in die zerstörte Röhre: „An der Stelle, die für die Abhängigkeit von fossilen Energien aus autokratischen Systemen steht, haben wir die Flagge des Friedens und der Hoffnung gehisst.” Greenpeace will Proben und Aufnahmen nun weiter auswerten.

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Kommentare
Also ich bin mir ziemlich sicher, dass die, die sagen, dass die mRNA Impfung hilft, auch nicht daran zweifeln, dass die Russen die Leitung gesprengt haben.
Sorry, ich kenne mich da wenig aus, aber fährt man da mit dem Schlauchboot hin, zwei Taucher runter und ermitteln? Kann da überhaupt ein Schuldiger rausgefunden werden?
Der Mantel des Schweigens.
Die Alliierten wollten im zweiten Wk und danach die “Deutsche Frage” endgültig klären.
Es scheint gelungen.
Falter und Standard (die Wiener Lokalausgabe der SZ) wurden von der WKStA streng geheime Chats zugespielt, aus denen hervorgeht, dass Kurz und Blümel höchstpersönlich zur fraglichen Zeit in Kaliningrad unter Angabe von falschen Namen (Burz, Klümel) ein U-Boot angemietet haben. SPÖ und Neos haben bereits einen U-Ausschuss zum Thema beantragt.
Greenpeace möchte den Westen überführen und für die russischen Anschläge verantwortlich machen.
Weil Greenpeac scheinbar Interesse hat das die Gasleitungen intakt sind um möglichst viel russisches Gas nach Europa zu bringen.
Das kannst nicht erfinden, ich hau mich ab.
OK, ich gebe es zu. Ich wars :))))))
Als russisches Gas geflossen ist war unsere Wirtschaft konkurrenzfähig und wir konnten uns das Heizen noch leisten. Was war daran schlecht? Was gibt’s da eigentlich zu lachen? Ist das teurere Frackinggas vielleicht umweltfreundlicher?
mich würde ja interessieren, warum die 4.pipeline heil geblieben ist.
Jeder logisch denkende Mensch, wußte sofort wer dafür verantwortlich ist. Der Russe sicher nicht! Deshalb recherchiert und untersucht auch kein einziges Land den Vorfall. Diese sogenannten möchtegern “Weltherrscher” glauben wirklich die Menschen sind so blöd und Glauben all diesen Schwachsinn den sie uns Vermitteln wollen. Ich hoffen noch immer, daß die Mehrheit der Menschen einen Hausverstand besitzen und denen allen auf die Schliche kommt – wie unseren Politikern.
Wer war schon mal nachweislich für die Sprengung einer Pipeline von Russland nach Deutschland verantwortlich?