Schon am Sonntag könnte Kim Jong-un (39) mit dem Zug im russischen Pazifikhafen Wladiwostol eintreffen, wird vermutet: Dort sei das für die Ukraine und den weiteren Kriegsverlauf vermutlich entscheidende Treffen mit Wladimir Putin geplant – der Präsident der Russischen Föderation dürfte dem nordkoreanischen Diktator die Lieferung von Technologie und Know-how für eine Modernisierung der Rüstungsproduktion zusagen. Im Gegenzug könnte dann die russische Armee massenweise mit Artillerie-Munition aus den gigantischen nordkoreanischen Depots beliefert werden.

“Das wäre für die Ukraine ganz fürchterlich”, warnt Burkhard Meißner, Militärexperte vom German Institute for Defence an Strategic Studies, im aktuellen Interview mit dem Newssender n-tv. Die russische Armee könnte mit den Munitionslieferungen aus Nordkorea wieder “ihren Artilleriebeschuss hochfahren”, was die ukrainischen Streitkräfte in massive Schwierigkeiten bringen könnte.

Hochinteressante Analyse: Burkhard Meißner, German Institute for Defence and Strategic Studies.

Russische Armee kann mit Lieferungen aus Nordkorea den Artilleriebeschuss wieder verstärken

“Die russische Wirtschaft steht vor dem gleichen Problem wie der Westen: Die Produktion an Artilleriemunition muss für den Krieg in der Ukraine hochgefahren werden”, erklärt dazu Burkhard Meißner. Russland hätte aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation dabei noch größere Schwierigkeiten als die europäischen Staaten – Nordkorea könnte deshalb mit der Lieferung einer Masse an Artilleriemunition den Kriegsverlauf in der Ukraine entscheidend beeinflussen.

Allerdings wird Kim Jong-un auch klare Bedingungen stellen, sagt der Experte des German Institute for Defence and Strategic Studies: “Die Munitionslieferungen wird sich Nordkorea mit ganz erheblichen Zugeständnissen abkaufen lassen.” Vermutlich wird Moskau im Gegenzug das Regime in Nordkorea mit Hochtechnologie beliefern, die in dieser sonst abgeschotteten Diktatur dringend benötigt wird.

Auch für alle westeuropäischen Staaten sei dieser neue Waffen-Deal zwischen Russland und Nordkorea eine Drohung, warnt Burkhard Meißner: “Und wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung.”

Bis zu 10.000 Schuss Artilleriemunition verbraucht die russische Armee in der Ukraine täglich.
Kim Jong-un dürfte bereits am Sonntag in Russland erwartet werden.
Nordkoreas Diktator Kim Jong-un beim Truppenbesuch.