Nach Berichten über vier Thrombosefälle nach einer Impfung mit dem Corona-Vakzin des US-Herstellers Johnson & Johnson prüft die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) einen möglichen Zusammenhang. Wie die EMA am Freitag mitteilte, wurden drei Thrombosefälle in den USA gemeldet und ein weiterer im Rahmen einer klinischen Studie an einem nicht näher genannten Ort. Einer der Fälle verlief demnach tödlich.

Das Johnson & Johnson-Vakzin war Mitte März als viertes in der EU zugelassen worden, ist dort aber im Gegensatz zu den USA noch nicht im Einsatz. Die EU-Kommission geht davon aus, dass der Wirkstoff ab dem 19. April geliefert wird. Insgesamt sollen im zweiten Quartal 55 Millionen Dosen geliefert werden. Anders als bei den anderen Impfstoffen ist hier nur eine Impfspritze für einen umfassenden Schutz nötig.

Österreich erwartet bereits in der kommenden Woche 16.800 Dosen, geht aus dem Impf-Dashboard hervor. Bis Anfang Mai – inklusive Kalenderwoche 17 – sollen dann 48.000 Impfdosen verfügbar sein.

Wie beim Corona-Impfstoff des britisch-schwedischen Unternehmens AstraZeneca und dem russischen Vakzin Sputnik V handelt es sich beim Vakzine von Johnson & Johnson um einen Vektorvirenimpfstoff. Dabei wird als Vektor ein sogenanntes Adenovirus genutzt. Dieses löst normalerweise eine gewöhnliche Erkältung aus, wurde jedoch so verändert, dass es sich nicht vermehren kann.

Der Vorstand der Universitätsklinik für klinische Pharmakologie der MedUni Wien, Markus Zeitlinger, hatte am Donnerstag bereits im Gespräch mit der APA darauf hingewiesen, dass Thrombosen auch andere Vektorimpfstoffe gegen Covid-19 betreffen können. “Warum genau, wissen wir nicht.” Das Phänomen sei sehr spezifisch und bei den mRNA-Vakzinen bisher nicht aufgetreten. (APA/red)