Eine Entscheidung mit symbolischer Strahlkraft: Der neue CDU-Chef Friedrich Merz ist mit großer Mehrheit auch zum Chef der Unionsfraktion im Deutschen Bundestag gewählt worden. Merz erhielt nach Angaben aus Fraktionskreisen bei der Wahl am Dienstag in Berlin 162 von 186 abgegebenen Stimmen.

Für Merz schließt sich mit 66 Jahren nun ein Kreis. Er war bereits in den Jahren 2000 bis 2002 Vorsitzender der Abgeordneten von CDU und CSU, ehe er mit 46 Jahren diesen Posten an die CDU-Chefin und spätere Kanzlerin Angela Merkel abgeben musste. Merz wurde damals zum stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden gewählt. Im Dezember 2004 trat er von diesem Amt ebenfalls zurück. Damit war klar: Er hatte den jahrelangen Machtkampf mit Angela Merkel verloren.

Merkels Abschied und Wahl-Debakel ebneten Weg zurück an die Parteispitze

Erst das Ende von Merkels langer Kanzlerschaft eröffnete Merz die Chance auf Rückkehr in die Politik. Merkel hatte in der Zwischenzeit freilich jahrelang einen prägenden Einfluss auf Deutschland und die EU als deutsche Bundeskanzlerin ausgeübt.

Nach dem Abschied Merkels von der Parteispitze hatte sich Merz zunächst zwei Mal vergeblich um die CDU-Führung bemüht. Erst das Debakel bei der Bundestagswahl im September und die Entscheidung der CDU, ihren Parteivorsitzenden erstmals durch einen Mitgliederentscheid zu bestimmen, ebneten ihm den Weg an die Parteispitze.

In einer Urwahl setzte sich Merz klar gegen zwei Mitbewerber durch. Die Fraktionsführung übernimmt er von Ralph Brinkhaus, der einst gegen den Willen der damaligen CDU-Chefin Merkel an die Spitze der Unions-Fraktion gewählt worden war und nach der Bundestagswahl zunächst nicht dem damaligen CDU-Chef Armin Laschet weichen wollte. In der Union sind die Abgeordneten der CDU und der bayerischen Schwesterpartei CSU zusammengeschlossen.