Zurzeit stehen die Zeichen auf Krieg. So hat nun der Chef der pro-russischen Rebellen in der selbst ernannten “Volksrepublik” Donezk in der Ostukraine zur “Generalmobilmachung” aufgerufen. “Heute habe ich ein Dekret über die Generalmobilmachung unterzeichnet”, sagte Denis Puschilin in einer am Samstag veröffentlichten Videobotschaft. Er rief die Bürger, die Reservisten seien, auf, “in die Einschreibebüros des Militärs zu kommen”.

"Dramatische Zunahme" der Angriffe entlang der Frontlinie

Zuvor hatten die pro-russischen Rebellen die Zivilisten in Donezk bereits aufgefordert, sich “in Sicherheit” zu bringen. Im Zuge der massiven Spannungen zwischen Russland und der Ukraine hat es nach Angaben der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) vom Samstag zuletzt eine “dramatische Zunahme” der Angriffe entlang der Frontlinie in der Ostukraine gegeben.

Der blutige Konflikt in dem Gebiet im Osten der Ukraine in Nachbarschaft zu Russland dauert seit dem Frühjahr 2014 an. Nach UNO-Schätzungen starben bisher mehr als 14.000 Menschen, die meisten davon auf dem von Separatisten kontrollierten Gebiet. Ein Friedensplan von 2015 unter deutsch-französischer Vermittlung wird nicht umgesetzt.

Separatisten bringen tausende Menschen nach Russland

Zurzeit werden die Städte und Dörfer in den Regionen Luhansk und Donezk evakuiert. Nach Angaben der Donezker Separatisten von Samstag früh wurden bereits mehr als 6000 Menschen in Sicherheit gebracht, darunter 2400 Kinder. Tausende Menschen kamen bereits in der südrussischen Region Rostow an, wo Unterkünfte bereit standen. Die Separatistenführungen hatten zur Flucht aufgerufen und den Appell mit einem drohenden Angriff durch ukrainische Regierungstruppen begründet.

Aus dem Gebiet Donezk sollten insgesamt 700.000 Menschen in Sicherheit gebracht werden, wie die Behörden mitteilten. Russlands Präsident Wladimir Putin wies die Regierung in Moskau an, den Migranten zu helfen. Unter anderem sollten pro Person 10.000 Rubel (rund 116 Euro) ausgezahlt werden.

USA und UK: Moskau sucht einen Vorwand für einen Angriff

Das ukrainische Militär bestreitet die Vorwürfe bis heute vehement. Eine Offensive in der Region sei nicht geplant.

Moskau suche einen Vorwand für einen Kriegseintritt, erklären Großbritannien und die USA zu den Behauptungen der Separatisten.