Nur knapp jeder sechste Deutsche will sein Land mit der Waffe verteidigen. Das ergab eine neue Umfrage des Meinungsforschungsinstituts forsa für das deutsche Magazin stern. Ihr zufolge sind 17 Prozent “auf jeden Fall” bereit, Deutschland im Falle eines militärischen Angriffs auch selbst mit der Waffe zu verteidigen. 19 Prozent würden dies “wahrscheinlich” tun.

Wesentlich größer ist die Anzahl jener Befragten, die Deutschland auf gar keinen Fall oder wahrscheinlich nicht gegen einen Angriff mit der Waffen verteidigen würden. Es sind 61 Prozent. Am größten ist dabei der Anteil jener, die Deutschland auf gar keinen Fall verteidigen wollen mit 40 Prozent. Besonders pikant: Dieser Wert ist doppelt so hoch wie im Mai 2022 wie bei derselben Umfrage.

Der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius wird einiges tun müssen, damit Deutschland wehrhaft wird.APA/AFP/Ronny Hartmann

Höhere Bereitschaft unter AfD-Wählern und Männern ohne höheren Bildungsabschluss

Am höchsten ist die Bereitschaft, Deutschland “auf jeden Fall” zu verteidigen unter 45- bis 59-jährigen Männern. In dieser Gruppe erklären das 39 Prozent. Das wollen deutlich weniger Frauen. Mit höheren Bildungsgrad sinkt ebenfalls die Bereitschaft, das Land zu verteidigen. Befragte mit Hauptschulabschluss können sich die Landesverteidigung mit der Waffe eher vorstellen als Befragte mit mittleren und höheren Bildungsabschlüssen. Unterschiede bestehen auch unter den Anhängern der politischen Parteien. Am häufigsten sind AfD-Anhänger (28 Prozent) zu Deutschlands Verteidigung mit der Waffe bereit, am seltensten die Anhänger der Grünen (9 Prozent ).

Die genaue Fragestellung unter 1005 Befragten lautete: “Einmal angenommen, Deutschland würde militärisch angegriffen: Wären Sie in einem solchen Fall auf jeden Fall, wahrscheinlich, wahrscheinlich nicht oder auf keinen Fall bereit, Deutschland auch selbst mit der Waffe zu verteidigen?”