Die Impfbereitschaft der Jugend ist erbärmlich schlecht. Nur die Hälfte der 16- bis 29-Jährigen wollen sich auf alle Fälle oder wahrscheinlich impfen lassen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Umfrage unter 1000 österreichischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Corona-Krise befragt hat. Durchgeführt wurde die repräsentative Studie von der T-Factory Trendagentur und vom Institut für Jugendkulturforschung. Der Jugendforscher und eXXpress-Kolumnist Bernhard Heinzlmaier war einer der beiden Studienautoren.

Ärmere Schichten sind besonders skeptisch

Besonders katastrophal ist die Impfbereitschaft in den niedrigen und mittleren Bildungsmilieus. Dort sind rund 40 Prozent wahrscheinlich oder sicher im Lager der Impfverweigerer, weitere 20 Prozent sind unentschlossen.

“Der Politik gelingt es immer schlechter, die Milieus der unteren Hälfte der sozialen Hierarchie der Gesellschaft zu erreichen”, kommentieren die Studienleiter Matthias Rohrer und Bernhard Heinzlmaier die Ergebnisse ihrer Befragung. “Passend dazu schlägt den politischen Akteuren von dort auch das größte Misstrauen entgegen. Der Staat erscheint weniger privilegierten Jugendlichen in einem erschreckend hohen Ausmaß als eine Interessensgemeinschaft der Reichen und Privilegierten.”

Unterschiedlich werden von den Befragten die Maßnahmen gegen das Corona-Virus bewertet. So empfinden sie Abstandsregeln, Maskenpflicht und Kontaktbeschränkungen als überwiegend angemessen, dafür lehnen sie die Schließung von Gastronomie, Geschäften, Sportstätten, Schulen und Kindergärten überwiegend ab. Am meisten vermisst die Jugend das Zusammensein mit Freunden. Fast überhaupt nicht vermisst sie die Schule, Universität oder Arbeit.