Bereits im Vorfeld war alles angerichtet für das Steirer Derby. Es war das erste Duell der Stadtrivalen seit 2007. Dementsprechend groß war die Vorfreude bei allen Beteiligten. Es war auch wenig überraschend, dass die Merkur Arena mit 15.400 Zusehern ausverkauft war. Die Fans der beiden Lager marschierten vor der Partie in Graz aus verschiedenen Richtungen zum Stadion. Laut Polizei gab es keine nennenswerten Vorfälle. Die Partie konnte dann aber erst nach minutenlanger Verzögerung beginnen, da Rauschwaden wegen bengalischer Feuer für schlechte Sicht gesorgt hatten.

Auf dem Feld war die in der Bundesliga zweitplatzierte Sturm-Truppe erwartungsgemäß spielbestimmend, kam jedoch kaum in die letzte Zone, auch weil der finale Pass nicht ankam. Und weil der große Außenseiter, der durch den Ex-Sturm-Kicker Benjamin Rosenberger die erste Chance vorfand (12.), in der Defensive mit einer Fünferkette sehr geordnet stand und wenig Abschlussmöglichkeiten zuließ. Das Gefährlichste war ein Ajeti-Kopfball (18.), zudem ging ein Schuss des Stürmers daneben (26.) und fiel ein Prass-Abschluss zu schwach aus (36.).

Ajeti erlöst Sturm Graz

Kurz nach dem Seitenwechsel war die Partie kurz unterbrochen, da wieder zahlreich Pyrotechnik gezündet worden war. In der Folge wurde auch noch eine Fahne im Sturm-Sektor in Brand gesetzt, da konnte allerdings weitergespielt werden. Am Spielgeschehen änderte sich wenig, Sturm war tonangebend, tat sich aber weiter schwer. Ajeti brachte einen Kopfball nichts aufs Tor, der in der Startformation aufgebotene Jakob Jantscher verfehlte den Ball zudem am langen Eck (55.).

Zehn Minuten später wurde der Sturm-Anhang erlöst. Nach weitem Ljubic-Zuspiel überhob Ajeti gekonnt GAK-Tormann Christoph Nicht und beförderte den Ball dann ins leere Tor. Beinahe hätte der Tabellenneunte der 2. Liga noch eine Verlängerung erzwungen, bei einem Freistoß von Routinier Michael Liend aus 17 Metern parierte Sturm-Goalie Jörg Siebenhandl glänzend zur Ecke (93.). Damit endete das Grazer Derby genauso mit einem 1:0-Erfolg wie das zuvor letzte im Jahr 2007.

WAC souverän in die nächste Runde

Im Parallelspiel setzte sich der WAC gegen Blau-Weiß-Linz durch. Die Dutt-Elf gewann am Ende mit 3:1. Raphael Schifferl brachte die Gäste mit einem Kopfballtor voran (36.). Unmittelbar nach Wiederbeginn sorgte ein Doppelschlag von Tai Baribo (47.) und Maurice Malone (48.) für klare Verhältnisse. Die Beiden mussten den Ball nach Hereingaben aus kurzer Distanz nur noch über die Linie befördern.

Die Wolfsberger stehen damit zum dritten Mal in Folge in der Runde der letzten acht. In den vergangenen beiden Auflagen war dann erst im Halbfinale Endstation. Für die Linzer war der Ehrentreffer von Stürmer Ronivaldo per Kopf (83.) die einzige Ausbeute.