Ein unscheinbares Info-Schreiben des Burgenländischen Fußballverbandes vom vergangenen Freitag könnte einen Hinweis darauf geben, was den heimischen Fußball in den kommenden Wochen erwartet. In dem Mail an alle Clubs des Bundeslandes ging es um mögliche Konsequenzen für den populärsten Sport bei einer Einführung von 1G.

Darin hieß es unter anderem: “Falls die 1G-Regel auch bei den Sportveranstaltungen Gültigkeit haben sollte und es dürfen nur mehr vollimmunisierte Kicker an den Spielen teilnehmen, sollte schon jetzt jenen Spielern die noch nicht geimpft sind, bewusst gemacht werden, dass diese dann nicht mehr am Training- und Meisterschaftsbetrieb teilnehmen dürfen.” Nicht nur impfunwillige Spieler, auch vakzinverweigernde Zuschauer, Funktionäre und Betreuer wären vom Spielbetrieb ausgeschlossen.

1-G würde für Absagen sorgen

Da gerade bei jüngeren Personen keine allzu große Impfbereitschaft herrscht, würde 1G im Breitenfußball nach derzeitigem Stand wohl für so manche Absage sorgen, abgesehen von einem möglichen Zuschauerrückgang. Aber in Österreich steigen die Corona-Infektionszahlen und Krankenhaus-Belegungen, Gesundheitsminister Wolfgang Mückstein kündigte 1G bereits für die Nachtgastronomie oder Apres-Ski an.

Beim ÖFB sicher: "Könnte vorgeschrieben werden"

Im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen, bei denen derzeit auch Genesene und Getestete dabei sein dürfen, kam dieses Thema bisher noch nicht zur Sprache. Beim ÖFB und bei der Bundesliga ist man sich aber darüber im Klaren, dass 1G auch im Fußball vorgeschrieben werden könnte, sollte sich die Pandemie-Situation weiterhin verschärfen.

"Noch keine Signale bekommen"

ÖFB-Generalsekretär Thomas Hollerer meinte dazu: “Wir haben diesbezüglich noch keine Signale, sind aber laufend in Gesprächen mit der Politik und den Behörden, in welche Richtung es sich entwickeln könnte. Wir müssen auf alles vorbereitet sein.”

Situation würde rechtliche Fragen aufwerfen

Der prinzipielle Ausschluss von nicht-geimpften Personen würde einige rechtliche Fragen aufwerfen, betonte der Jurist. “Wie würden wir mit jenen umgehen, die nicht geimpft werden dürfen oder für die es noch keine Impfung gibt, wie zum Beispiel Kinder unter zwölf Jahren?”