Bei fünf Punkten Rückstand auf Dänemark und der deutlich schlechteren Tordifferenz darf sich die viertplatzierte ÖFB-Auswahl gegen die am Tabellenende liegenden Moldauer keinen Umfaller erlauben, wie auch Teamchef Franco Foda bestätigte. “Wir wissen, dass es keine leichten Aufgaben mehr gibt, aber wir müssen gewinnen”, erklärte der Deutsche.

Foda muss gegen die Nummer 175 der FIFA-Weltrangliste – Österreich ist 23. – einige schmerzhafte Ausfälle hinnehmen. Marcel Sabitzer, Xaver Schlager, Sasa Kalajdzic, Stefan Lainer und Julian Baumgartlinger fallen wegen Verletzungen aus. “Das sind wichtige Spieler auf Schlüsselpositionen. Trotzdem sind wir in der Lage, in Chisinau zu gewinnen”, meinte der 55-Jährige.

Zuversicht schöpft Foda unter anderem aus dem gelungenen EURO-Abschneiden. “Es ist wichtig, dass wir die Euphorie und den Elan aus der EM mitnehmen. Ich habe den Spielern gesagt, dass die Nationalmannschaft von den Menschen wieder geliebt wird, dass eine Euphorie entfacht wurde, und die wollen wir beibehalten.”

Frühes Tor von besonderer Bedeutung

Der starke Achtelfinal-Auftritt gegen den späteren Europameister Italien soll zwar als Anknüpfungspunkt dienen, doch diesmal wartet auf die ÖFB-Elf ein komplett anderes Spiel. Im Gegensatz zu den Italienern wird sich die Bereitschaft der Moldauer, offensiv zu agieren, in Grenzen halten. “Sie stehen sehr kompakt in der Defensive, lauern auf Fehler des Gegners und sind aufgrund ihrer Größe bei Standards gefährlich. Deshalb erwarte ich ein Spiel, in dem wir viel Ballbesitz haben, da müssen wir auf engem Raum Lösungen haben.”

Gegen einen derart defensiv eingestellten Gegner sei ein frühes Tor von besonderer Bedeutung. “Dann würde es mehr Räume für uns geben”, sagte Foda. Die Moldauer holten aus den ersten drei Partien nur einen Punkt, und den vor eigenem Publikum gegen die Färöer. Gegen die B-Mannschaft von Dänemark setzte es ein 0:8, zuletzt gab es ein Heim-1:4 gegen Israel. Dennoch warnte Foda: “Da haben sie bis kurz vor der Pause 1:0 geführt, hatten die große Chance auf das 2:2 und waren fast die gesamte zweite Hälfte in Unterzahl.”

Ion Nicolaescu sah damals die Rote Karte und ist gegen Österreich ebenso gesperrt wie drei weitere Kicker. “Doch der Trainer wechselt oft durch, der eine oder andere Verletzte ist auch retour. Insofern ist es für uns weder Vor- noch Nachteil”, meinte Foda.

Drei Länderspiele innerhalb von sieben Tagen

Der Coach absolvierte am Montagabend ein leichtes Training mit 16 von 24 Kadermitgliedern, am Dienstag stand bereits das Abschlusstraining in Chisinau auf dem Programm. “Der Mittwoch-Termin ist ein Wahnsinn, das sollte man im Sinne der Spieler überdenken. Die Belastungen sind zu hoch, viele von uns haben erst am Sonntag gespielt”, kritisierte Foda.

Angesichts von drei Länderspielen innerhalb von sieben Tagen und der unterschiedlichen Spielpraxis seiner Akteure ist bei Foda Fingerspitzengefühl gefragt. Schließlich gilt es, sowohl in Chisinau als auch am Samstag in Haifa gegen Israel und am Dienstag in Wien gegen Schottland frische Kicker auf dem Platz zu haben. “Wir müssen schauen, dass wir es von der Belastungssteuerung gut hinbekommen und die Fitness von jedem einzelnen genau überprüfen”, sagte der Teamchef.

Bei der Abschlusspressekonferenz am Dienstagabend in Chisinau gab Foda bekannt, dass Florian Grillitsch gegen die Moldauer beginnen wird. Ein weiterer Fixstarter ist Goalie Daniel Bachmann, der sich zuversichtlich zeigte. “Ich bin sicher, dass wir morgen den nächsten Schritt machen werden. Es ist ganz klar, dass wir gewinnen wollen. Es wird nicht leicht, doch auf dem Papier sind wir haushoher Favorit, und dem wollen auch gerecht werden”, sagte der Niederösterreicher.

Bachmann absolvierte mit Watford in den vergangenen Wochen seine ersten Premier-League-Einsätze. Nach drei Runden hält man bei drei Punkten. “Es hört sich geil an, Premier-League-Spieler zu sein. Unser Start war ganz okay, aber in den nächsten zehn Tagen geht es nur ums Nationalteam”, betonte Bachmann. (APA/red.)