Ende gut, alles gut? Das österreichische Nationalteam zitterte sich gegen Andorra zu einem knappen 1:0 Sieg. Erst das sehenswerte Tor von Marko Arnautovic in der 87. Minute bewahrte die ÖFB-Elf vor einer Blamage. Auch Teamchef Ralf Rangnick war sich dessen bewusst, dass seine Mannschaft nicht alles richtig gemacht hat. Mit der Darbietung seiner Mannschaft beim 1:0-Zittersieg gegen Fußball-Zwerg Andorra war Rangnick aber “insgesamt nicht unzufrieden”. Dabei hatte die ÖFB-Auswahl einmal mehr ihr Problem offenbart, tief stehende Gegner konsequent auszuspielen.

“Wahrscheinlich hätten die hier die Sektflaschen aufgemacht, wenn das Spiel 0:0 ausgegangen wäre”, meinte Rangnick. Die Andorraner verteidigten mit Mann und Maus, spielten auf Zeit und teilweise hart. Irgendwann gehe einem diese Spielweise “selber ein Stück weit auf den Wecker”, sagte Rangnick. “Es war wichtig, dass wir uns nicht zu sehr haben frustrieren lassen. Wir haben nicht immer die richtigen Mittel gefunden, aber am Ende geht es dann darum, ein Spiel zu gewinnen – souverän zu gewinnen.”

ÖFB-Team startet gegen Außenseiter in die EM-Quali

Die zweite Hälfte verlief laut Rangnick besser. Der Teamchef wechselte im Laufe des Spiels mehrere Stammkräfte ein. Da hätte man “nicht immer die richtigen Lösungen gefunden”. Die beiden offensivsten Mittelfeldspieler – Marcel Sabitzer und Florian Kainz – hätten im 3-4-2-1-System zu weit vorne agiert, auf einer Ebene mit Solospitze Michael Gregoritsch. “Das war dann in der zweiten Halbzeit besser, da hatten wir mehr Ebenen im Spiel. Wir haben mehr Spieler in den Sechzehner bekommen.”

Laut Rangnick habe man “alles, was an Offensive da war, auf dem Platz gehabt.” Das habe geholfen. “Insgesamt finde ich, dass es die Jungs in der zweiten Halbzeit ordentlich gemacht haben gegen einen Gegner, der an einem Fußballspiel nicht sonderlich interessiert war,” fügte der Teamchef hinzu.

Allerdings werden auch die kommenden Gegner in der EM-Qualifikation nicht sonderlich an einem Fußballspiel interessiert sein. Das ÖFB-Team startet mit einem Heimdoppel gegen Aserbaidschan (24. März) und Estland (27. März) in die Quali. Gegen die zwei klaren Außenseiter sollte sich Österreich keinen Punktverlust leisten. “Wenn wir die Spiele auch alle 1:0 gewinnen, habe ich nichts dagegen. Wenn wir keine einzige Torchance des Gegners zulassen, auch nicht”, betonte Rangnick. Weitere Gegner des österreichischen Nationalteams sind Favorit Belgien und Schweden. Davor geht es zum Jahresabschluss allerdings noch gegen Italien.