Das war ein Statement! Das österreichische Fußball-Nationalteam hat am Dienstag in der EM-Qualifikation gegen Schweden mit 3:1 gewonnen. Damit hat das ÖFB-Team einen großen Schritt zur Europameisterschaft 2024 in Deutschland gemacht. Das Ticket ist nach dem Erfolg in Solna quasi abholbereit. Österreich braucht nur zwei Punkte aus den drei verbleibenden Partien. Trotzdem mahnte Ralf Rangnick zur Vorsicht: “Rechnerisch sind wir noch nicht qualifiziert.” Allerdings fügte der Deutsche hinzu: “Ich bin überzeugt, dass sich die Truppe das nicht mehr nehmen lässt, so wie sie heute aufgetreten ist.”

Sofern man am 13. Oktober im Wiener Ernst-Happel-Stadion gegen Belgien gewinnt, würde man die EM-Teilnahme endgültig fixieren. Anschließend wartet auf die ÖFB-Elf noch noch die Auswärtsmatches gegen die Underdogs Aserbaidschan (16. Oktober) und Estland (16. November). “Wir wollen jetzt gegen Belgien gewinnen, um als Tabellenführer in die letzten zwei Spiele zu gehen”, erklärte Rangnick.

Jubel bei Michael Gregoritsch und Ralf RangnickAPA/ROBERT JÄGER

Dabei war es einer klaren Steigerung zu verdanken, dass sich seine Mannschaft nach dem Gastspiel in der Friends Arena in einer derart guten Position befindet. Vor dem Seitenwechsel übte Schweden, die unter Siegzwang waren, Druck aus. “Da mussten wir viel wegverteidigen, die zweite Hälfte war dann besser”, sagte Rangnick. “Am Ende sind wir sehr glücklich über die Leistung, aber vor allem natürlich über das Ergebnis.”

In der Pause hatte Rangnick (65) von seiner Mannschaft mehr Spielaufbau über die Außenverteidiger gefordert und Michael Gregoritsch, den Torschützen des 1:0, eine Etappe nach hinten auf die Zehner-Position beordert. Dies sollte sich bezahlt machen. “Dann hatten wir unsere Umschaltmomente, und nicht umsonst haben wir das erste und das dritte Tor über die Außenverteidiger vorbereitet. Wie die Jungs das in der zweiten Hälfte gemacht haben, war klasse”, bilanzierte Rangnick.

Nächste Party könnte am 13. Oktober steigen

Den Auftritt in Solna bewertete Rangnick gemeinsam mit dem 3:0 in der Nations League in Kroatien bei seinem Debüt im Juni 2022 als beste Darbietung in Auswärts-Pflichtspielen in seiner Amtszeit. Gleichzeitig trat der Nationaltrainer auch auf die Euphoriebremse. “Ich sehe nach wie vor noch genügend Luft nach oben. Das war heute richtig gut, aber noch lange nicht perfekt.”

Zumindest für die knapp 1000 mitgereisten ÖFB-Fans war es ein perfekter Abend – sie feierten David Alaba und Co. noch lange nach Spielende, auch Sprechchöre für Rangnick waren zu hören. Während sich Marcel Koller vor acht Jahren durch die Luft wirbeln ließ, verzichtete Rangnick auf große Jubelgesten. “Diese Momente gehören nur der Mannschaft, sonst niemandem, deshalb haben wir uns auch sehr dezent hinter der Mannschaft aufgehalten”, sagte der Coach über das Verhalten des Trainerstabs in den Minuten nach dem Schlusspfiff.

Die nächste Party mit den Fans könnte am 13. Oktober steigen, Rangnicks Vorfreude ist schon groß. “Es macht riesigen Spaß, nicht nur mit den Jungs, auch mit dem Staff. Da hat sich eine richtig gute Truppe zusammengefunden.” Nun hofft der Teamchef, dass er im nächsten Lehrgang aus dem Vollen schöpfen kann. Gegen Schweden standen fast alle Kaderspieler zur Verfügung, nur Christoph Baumgartner hatte leichte Oberschenkelprobleme und wurde deshalb nicht eingesetzt.