Der Teamchef gibt sich vor dem Duell mit den Skandinaviern keinen Illusionen hin, noch dazu da es ein echtes Auswärtsspiel ist. “Wir sind nicht dumm und leben nicht einer utopischen Welt. Wir wissen, was da passieren wird”, sagte der Deutsche. “Das heißt, ich werde da definitiv Kräfte sparen, viel durchwechseln, ergebnis-unabhängig arbeiten.” Punkte man danach wie erhofft gegen die Grönländerinnen, würde man zwei Zähler in die Hauptrunde mitnehmen. Müller: “Ein Traum.”

Für ÖHB-Sportdirektor Patrick Fölser ist Norwegen der Turnier-Topfavorit. Auch wegen dieser Konstellation bezeichnete Müller den Vergleich mit dem WM-Co-Gastgeber in einer Pressekonferenz am Donnerstag als “das leichteste Spiel der Weltmeisterschaft. Wir können nur überraschen.” Er sei sich zudem sicher, dass der Gegner gegen sein Team auch ein wenig für den weiteren Turnierverlauf proben werde. “Für sie beginnt die WM erst richtig im Viertelfinale.”

In bisher 30 Vergleichen mit Norwegen gab es bei zwei Remis acht Siege und 20 Niederlagen. Das bisher letzte Duell war vor 16 Jahren auch eines auf WM-Bühne, es ging mit 33:20 verloren. Müller war da schon drei Jahre Teamchef. “Die Mädels sind seither stabiler und erwachsener geworden”, zog der 61-Jährige einen Vergleich zu damals. “Wir haben das Gefühl, an einem guten Tag auch mit den ganz Großen mithalten zu können. Aber mit Norwegen treffen wir auf geballte Weltklasse.”

Im weiteren Turnierverlauf gelte es, technische Fehler abzustellen, durch die die Südkoreanerinnen wieder herangekommen und sogar in Führung gegangen sind. “In einer Phase, in der wir Sicherheit haben, dürfen wir nicht diese leichten Bälle herschenken”, verdeutlichte der Langzeit-Coach. Man muss nicht immer nach zehn Sekunden abschließen. Wenn uns das gelingt, haben wir den nächsten Schritt geschafft.”