Forderungen nach der Verteilung von mehr staatlichen Geldern haben in Österreich gerade Hochkonjunktur. Laufend soll noch mehr Geld ausgeschüttet werden, zunächst wegen der Corona-Beschränkungen, nun wegen der Teuerungskrise. Gleichzeitig toben Diskussionen um ebenso ineffiziente wie teure Preisdeckel.

Dabei liegt Östereich innerhalb der EU bei den Staatsausgaben im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung schon jetzt auf dem dritten Platz, wie nun Berechnungen der Wiener Denkfabrik Agenda Austria zeigen. Nur Frankreich und Griechenland konnten im vergangenen Jahr noch höhere Quoten vorweisen. In absoluten Zahlen gemessen haben sich die Staatsausgaben innerhalb der vergangenen 20 Jahre von 113,3 Milliarden Euro auf 225,7 Milliarden Euro nahezu verdoppelt. Bei einer Teuerung von rund 45 Prozent.

Fünf Staaten konnten ihre Staatsquote senken

„In Österreich ist die Staatsquote, also die Staatsausgaben gemessen am BIP, in den letzten 20 Jahren um 4,5 Prozentpunkte gewachsen. Einen großen Anteil daran hatten jüngst die Corona-Hilfen“, erläutert Agenda Austria-Ökonom Marcell Göttert. Damit ist Österreich nicht allein. Fast alle Staaten haben ihre Staatsquote in diesem Zeitraum ausgeweitet.

Lediglich fünf Staaten haben in den vergangenen 20 Jahren ihre Staatsquote gesenkt. Darunter auch die skandinavischen Länder Dänemark und Schweden. „Österreich muss sich die Frage stellen, an welchen Staaten es sich orientieren möchte. Folgen wir Frankreich, Griechenland und Italien? Oder sehen wir unser Vorbild doch eher bei den Dänen und Schweden?“, so Göttert abschließend.