Österreich macht in Sachen Migration Druck auf die EU
Österreich bleibt in Sachen Migration weiterhin hart. Gemeinsam mit Deutschland, Dänemarks, Belgien, den Niederlanden und Griechenland macht man Druck auf die EU. Die Rückführungen nach Afghanistan sollen aufrecht bleiben, um straffällig gewordenen Afghanen aus der EU zu bringen.
Kritik gab es seitens der SPÖ. Diese meint, das Innenministerium zeige zu wenig Kooperation in Sachen Migration. Das hat das Innenministerium entschieden zurückgewiesen.
Gemeinsam mit den Innenministern Deutschlands, Dänemarks, Belgiens, den Niederlanden und Griechenlands forderte man, dass Rückführungen nach Afghanistan aufrecht bleiben, um in erster Linie straffällig gewordene Afghanistan aus der EU zu bringen. Die Kommission solle diesbezüglich einen intensiven Dialog mit der Regierung in Afghanistan führen. Gleichzeitig solle es Hilfeleistungen bei der Betreuung von Flüchtlingen in den Nachbarländern Afghanistans geben und auch Afghanistan im Kampf gegen irreguläre Migration unterstützt werden.
“Wir halten an den Abschiebungen nach Afghanistan weiter fest. Gemeinsam mit Dänemark, Griechenland, den Niederlanden und Belgien fordern wir die EU-Kommission auf, auf die Einhaltung der Rückführungs-Vereinbarung mit Afghanistan zu pochen. Das ist das richtige Signal für irreguläre Migranten: Macht euch gar nicht auf den Weg nach Europa”, sagte Nehammer in einer Stellungnahme gegenüber der APA.
“Gleichzeitig wollen wir auch Hilfe in den Nachbarländern Afghanistans ermöglichen und die Länder dabei unterstützen. Wer flüchten muss, soll dort sichere Aufnahme finden. Das entspricht auch der Intention der Genfer Flüchtlingskonvention, die von Schutz in unmittelbarer Nähe des Herkunftslandes spricht und nicht von einer Aufnahme in einem Wunschzielland eintausend Kilometer entfernt. Auch hier braucht es ein gemeinsames Vorgehen der EU-Staaten mit der Kommission”, so der Innenminister.
SPÖ-Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner hatte heute die türkis-grüne Regierung angesichts steigender Asylzahlen dazu aufgefordert, “ihre Untätigkeit auf EU-Ebene zu beenden und für gemeinsame Lösungen zu sorgen”. Sie sehe “dringenden Handlungsbedarf” bei der Regierung und fordere eine “Koalition der Betroffenen mit der EU-Kommission”. Es brauche Lösungen “statt Show-Politik, Spaltung und Zuspitzung”, so die SPÖ-Chefin in einem Statement zur APA. “2015 darf sich nicht wiederholen”, sagte sie.
Die steigenden Asylzahlen würden zeigen, dass die Asylpolitik von Bundeskanzler Sebastian Kurz und Innenminister Nehammer “auf ganzer Linie gescheitert ist”. “Unkontrollierter Migration kann kein Staat alleine begegnen, hier braucht es ein schnelles gemeinsames Vorgehen der betroffenen Staaten mit der EU-Kommission.” Es ist jetzt “rasch notwendig, diese Koalition zu schmieden und Kooperationen in der EU zu suchen und zu stärken”. Kurz und Nehammer müssen dringend Initiativen für eine solche Koalition setzen und die EU-Kommission dabei an Bord holen, so Rendi-Wagner.
Abseits der innenpolitischen Debatte wurde am Donnerstag auch international über Abschiebungen nach Afghanistan diskutiert. Nachdem Dienstagabend aus Sicherheitsgründen ein gemeinsamer Abschiebeflug von Deutschland und Österreich mit straffällig gewordenen Afghanen gestoppt wurde, haben sich beide Länder zu Rückführungen nach Afghanistan bekannt. (APA/red.)
Kommentare
Wie viele fliehen eigentlich aus ihrer Heimat, weil sie von der dortigen Justiz gesucht werden?
Für solche Leute ist das natürlich ein idealer Weg sich dem Gesetz zu entziehen. Auf nach Europa und Asyl beantragen. Da wird man aufgenommen und auch noch versorgt, also besser geht es ja wohl kaum.
Gemeinsam mit Deutschland ?!?! Ist nicht ihr Ernst. Deutschland ist der Generalimporteur.
Gesagt wurde: Rückführungen sollen aufrecht bleiben.
Getan wurde: Ein Abschiebeflug wurde gestoppt.
Unsere Populisten Partei ÖVP. Alle kommen rein, keiner muss gehen. Zur Ablenkung schickt man immer mehr Bundesheer an die Grenzen. Die dürfen aber nicht abweisen, sondern chauffieren die Illegalen in das gelobte Land…
Man soll ja den Tag mit einem Lächeln beginnen – doch dieser Artikel hat für einen Lachkrampf gereicht.
Die Bundesregierung will also von der EU-Kommission irgendwelche “Gespräche” mit irgendwem verlangen.
Die SPÖ (wir erinnern uns an ihre Positionin den letzten 6 Jahren, ihren letzten diesbezüglichen Parteitagsbeschluss sowie an die Zustände in der SPÖ-regierten Bundeshauptstadt) fordert “Zusammenarbeit” und eine gemeinsame Lösung.
Wahrscheinlich wollen sie Asylbescheide gegendert ausgestellt haben.
Fremdenrecht ist nationales Recht. Da brauchen wir von der EU-Kommission genau soviel fordern wie vom Nikolaus oder vom Osterhasen.
Da gilt es erst einmal, die Hausaufgaben im österreichischen Fremdenrecht zu machen.
– Abkürzen des Instanzenwegs
– Strafbarkeit von Falschangaben im Asylverfahren und sofortige negative Beendigung des Asylverfahrens bei Falschangaben
– Strafbarkeit der Anstiftung (vulgo Beratung) zu Falschangaben im Asylverfahren, mit Entzug des Status der Gemeinnützigkeit und aller Förderungen für die Organisation
– sofortige negative Beendigung von Asylverfahren bei einer strafrechtlichen Verurteilung des Asylwerbers
– Schubhaft bei negativ entschiedenen Asylverfahren, mit Abschiebung oder eine Prämie für freiwillige Ausreise (das Begleitpersonal für eine zwangsweise Abschiebung kostet auch was)
– keine Duldung (was de facto heißt: kein Asylgrund, aber Vollversorgung in Österreich, weil Abschiebung nicht möglich), stattdessen Schubhaft/freiwillige Ausreise/Abschiebung, siehe oben
– und dazu eine wirksame österreichische Grenzsicherung mit sofortiger Rückschiebung ins Einreiseland. Sind denn Ungarn, Slowenien, Kroatien, Italien, Slowakei Kriegsgebiete, wo irgendjemand nicht schon sicher gewesen wäre?
Dazu bilaterale Gespräche mit Ungarn, Slowenien, Kroatien, Mazedonien, Griechenland etc. wie wir ihnen personell, finanziell und materiell bei der Grenzsicherung helfen können.
Ergänzend dazu kann man in der EU versuchen
– Gelder für Entwicklungszusammenarbeit (alias Entwicklungshilfe) und sonstige Transfers bei Nicht-Kooperation bei Rückführungen kürzen/einstellen
– Die Erteilung von Schengen-Visa bei Nicht-Kooperation bei Rückführungen kürzen/einstellen
– Die Kompetenzen des EGMR auf euröpäische Bürger zu beschränken
Was anderes wird die EU nicht tun.
Sie werden nur immer laut jammern, dass ihre Lösung, die Umverteilung auf alle Mitgliedsländer aufgrund von “nationalen Egoismen” scheitert. Weil sie ja die Nationalstaaten weghaben wollen, um dann zentralstaatlich durchzuregieren.
Zum Lachen? Nein. Aber zum TUN!
Die Abschiebung Straffälliger ist ja Augenauswischerei.
Die Massenimmigration muss gestoppt werden – straffällig oder nicht.
Dem Karli kann man nicht vertrauen, das kann nur der Herbert richten!
Die EU stellte jüngst für Estland Mlttel für Lager zur Verfügung. Aber keine Unterstützung für Sicherung der Grenze!
Eine klare Aussage über die wahre Linie in Brüssel! Wenn jemand herinnen ist kann er zu 99% Realität bleiben. Das weiß man in den EU Behörden sowie Funktionären/innen.
Super Vorschlag, PRW.
Die EU ist der Verein, der seit 2015 durch konsequente Tatenlosigkeit in Sachen illegale Migration aufgefallen ist.
Im übrigen verdanken wir einen Großteil der “Asylfördergesetze” in Ö den linken Genossen und -innen.
Fakt ist: Niemand wird am Grenzübertritt gehindert, wenn er “Asyl” sagt. Sondern landet in unserem Wohlfühl-Sozialsystem aus dem natürlich niemand mehr (freiwillig) aussteigt.
Solange das so ist, werden ständig neue Leute nachkommen.
Solange das so ist, kann ich nicht mal den Hauch einer “harten Linie” erkennen.
@Exxpress: Bitte recherchiert mal konkrete Zahlen: wieviele Afgahnen kamen die letzten 5 Jahre? Wie viele wurden tatsächlich abgeschoben? Ich wette, das Verhältnis ist 100 zu 1, oder noch schlechter.
Na, wenn jetzt Fr. PRW sagt, dass man da endlich Allianzen schmieden soll, dann gehts von nun an bergauf.
Man redet drüber… Schaut zu… und macht fast nichts…
Alles nur verbale Nebelgranaten, sehen wir uns doch lieber die Zahlen an:
Asylanträge 2018: 13.746
Asylanträge 2019: 12.886
Asylanträge 2020: 14.775
Asylanträge 2021: 8.387 (im 1. Halbjahr! Bis Jahresende 2021 werden es dann 16.000 – 17.000 sein!)
Hochgerechnet 26000
Der Nehammer ist ein Schaumschläger. Nichts wird passieren.
Ich kann jetzt schoin sagen, was sich tun wird: NICHTS!
Es wird Aktionen brauchen, mit denen sich Herr Nehammer unbeliebt machen könnte! Und genau diese Bereitschaft wird jetzt von ihm erwartet.
Ja wahnsinnig hart. In Wien sind schon fast mehr Ausländer als Österreicher. Bunt rein, weiß raus.
Bei den Schülerzahlen ist es in Wien schon jetzt so. Und diese werden einmal erwachsen und werden viele, viele Kinder bekommen.
Jetzt geht was weiter. Ich spür den Druck schon auf meiner Blase.
Solange unsere Grenzen offen sind wie Scheunentore und die dort tätige Exekutive lediglich als Platzanweiser fungiert, ist jedes Gerede über Abschiebungen lediglich ein Placebo.