Österreich verlängert die Grenzkontrollen zur Slowakei um weitere 20 Tage, wie aus einer Aussendung des Innenministeriums am Donnerstag hervorgeht. Dieser Schritt erfolgt eng abgestimmt mit der Tschechischen Republik, die gemeinsam mit Polen die Grenzkontrollen zur Slowakei verlängert hat, sowie in Abstimmung mit den slowakischen Sicherheitsbehörden. Die Maßnahme gegen die Schlepperkriminalität sollte ursprünglich am Samstag enden, nun bleibt sie bis 2. November bestehen.

Zielgerichtet gegen illegale Schlepper

Damit wird die Polizei die elf offiziellen Grenzübergänge zum Nachbarland weiter bis Anfang November kontrollieren. Während dieser Zeit ist ein Übertritt über die “grüne Grenze” nicht erlaubt. Die Kontrollen an den Grenzübergängen erfolgen laut Innenministerium zielgerichtet gegen kriminelle Schlepper und sollen den Pendlerverkehr so gering wie möglich stören. Gleichzeitig wird auch der Grenzraum verstärkt überwacht. “Die Polizei muss schneller sein als die kriminellen Schlepper, die sofort ihre Routen ändern, wenn ihr Geschäft gestört wird. Damit es keine Ausweichbewegungen über Österreich gibt, halten wir die Grenzpunktkontrollen aufrecht. Dass die Polizei die Schlepperkriminalität konsequent bekämpft, zeigen allein die mehr als 500 Festnahmen in diesem Jahr”, sagte Innenminister Gerhard Karner.

Auch Polen und Tschechien verlängern Kontrollen

Im Kampf gegen die Schlepperkriminalität verlängern laut dpa auch Polen und Tschechien ihre vorübergehenden Kontrollen an der Grenze zur Slowakei bis Anfang November. In Prag hatte das liberalkonservative Kabinett am Mittwochabend einer entsprechenden Regelung zugestimmt. Man folge damit den Entscheidungen, die in den Nachbarstaaten getroffen wurden, hieß es in Prag. Der grenzüberschreitende Verkehr solle so wenig wie möglich behindert werden. “Es gibt gute Ergebnisse und klare Auswirkungen. Es wird keine illegalen Migrationsrouten durch Polen geben”, sagte Polens Innenminister Mariusz Kaminski am Donnerstag zur Begründung seiner Entscheidung. Die Slowakei kontrolliert weiter stichprobenartig an der Grenze zu Ungarn. Alle vier Staaten gehören dem Schengenraum an, in dem es eigentlich keine Grenzkontrollen mehr geben soll.