Der Film “Die Große Freiheit” des Österreichers Sebastian Meise ist bei den 74. Filmfestspielen in Cannes am Freitagabend mit dem Jurypreis der Sektion “Un Certain Regard” (deutsch: “Ein gewisser Blick”) ausgezeichnet worden.

Diese Sektion der Internationalen Filmfestspiele von Cannes wurde 1978 vom damaligen Generalbeauftragten des Festivals, Gilles Jacob, eingeführt. So sollen Filme gefördert werden, die zu “untypisch” für den Hauptwettbewerb des Filmfestivals gelten, und deren Macher oft weniger bekannt sind. Gezeigt werden jährlich bis zu 20 Filme. Den Großen Preis dieser Sektion vergab die Jury unter dem Vorsitz der englischen Regisseurin Andrea Arnold an den Film “Unclenching the Fists” der Russin Kira Kovalenko.

Berührende Liebesgeschichte hinter Gefängnismauern

Ein Preis für Originalität ging an den isländischen Film “Lamb” von Vladimir Johannsson, ein Ensemblepreis wurde den Film “Bonne Mere” der tunesischen Schauspielerin und Regisseurin Hafsia Herzi vergeben, ein Preis für Mut an “La Civil” von Teodora Ana Mihai. Mit einer besondere Erwähnung wurde “Noche De Fuego” von Tatiana Huezo bedacht.

“Die große Freiheit”, eine österreichisch-deutsche Koproduktion, behandelt die Verfolgung von Homosexuellen in Nachkriegsdeutschland und zeigt eine berührende Geschichte von der Suche nach Liebe und Zuneigung hinter Gefängnismauern, die von den beiden Hauptdarstellern Franz Rogowski und Georg Friedrich mit großer Intensität dargestellt wird. Es ist der zweite Langspielfilm des 1976 in Kitzbühel geborenen Regisseurs Sebastian Meise, eines ehemaligen Regiestudenten von Michael Haneke an der Wiener Filmakademie. (APA/Red)