Die Miet- und die Energiekosten, der wöchentliche Einkauf im Supermarkt, oder zur Abwechslung einmal essen gehen im Lokal – all das bereitet zahlreichen Österreichern große Sorgen, und das seit 2022. Zwar sankt die Inflationsrate kürzlich, doch mit acht Prozent gehört sie nach wie vor zu den höchsten in Westeuropa – und nicht nur dort. Wie der internationale Vergleich zeigt, liegt Österreich auch global im Spitzenfeld. Selbst Staaten in Afrika und Asien haben zurzeit eine niedrigere Teuerungsrate.

Schweiz, Spanien, Dänemark und Russland haben deutlich niedrigere Inflation

Vorbildlich sind zurzeit die Schweiz und Dänemark – zwei ohnedies wohlhabende Länder – mit einer Inflationsrate von 1,7 bzw. 2,5 Prozent. Ansonsten sticht in Westeuropa noch Spanien mit 1,9 Prozent hervor. Aber auch Russland und Japan haben eine mit 3,2 Prozent bedeutend niedrigere Inflation als Österreich, und ebenso Indien mit 4,8 Prozent, Mexiko mit 5,06 Prozent und die Philippinen mit 5,4 Prozent. Damit noch nicht genug: Selbst Kenia hat eine niedrigere Teuerungsrate als Österreich. Sie befindet sich zurzeit auf 7,9 Prozent.

Haushalte sowie Klein- und Mittelbetriebe leiden besonders

Die anhaltend hohe Teuerung könnte zu einer tickenden Zeitbombe werden. 75 Prozent der heimischen Haushalte stöhnen unter sinkenden Real-Einkommen. Selbst dort, wo die Einkommen steigen, können sie die Verluste durch die Teuerungsexplosion nicht wettmachen.

Die Energiekosten waren zunächst in die Höhe geschossen, nach wie vor steigen die Preise für Nahrungsmittel, Restaurants und Reisen an. Das wiederum bekommen kleine und mittlere Unternehmen zu spüren, die einerseits weniger Umsatz machen, andererseits höhere Betriebskosten stemmen müssen. Sie sind zu schmerzhaften Einsparungsmaßnahmen gezwungen, was wiederum der Wirtschaft und dem Wohlstand schadet. Im ersten Quartal 2023 sind die Insolvenzen gegenüber dem Vorjahr um rund 26 Prozent gestiegen.

Eine noch höhere Inflation als Österreich haben in Europa das vereinigte Königreich (8,7 Prozent), Schweden (9,3 Prozent), Tschechien (9,7 Prozent), Polen (11,5 Prozent), wenig überraschend die Ukraine (12,8 Prozent) und Ungarn (20,1 Prozent).