Der Leiter der Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich, Martin Selmayr, hat sich am Montag „sehr zuversichtlich“ darüber gezeigt, dass der Grüne Pass bis zum Sommer zur Verfügung stehen wird. Gleichzeitig warnte er vor überzogenen Erwartungen, denn das europäische Impfzertifikat werde nicht sofort „überall perfekt funktionieren können“, sagte Selmayr vor Journalisten in Wien. Anfangs werde es durchaus ein „Fleckerlteppich“ sein.

Jeder Geimpfte soll mit QR-Code unkompliziert Reisen können

Die Zuständigkeit bezüglich des Zertifikats, mit dem Reisen innerhalb der Union wieder quarantänefrei möglich sein sollen, liege bei den Mitgliedsstaaten. „Was wir zur Verfügung stellen, ist der Rechtsrahmen“, erklärte der Kommissionsvertreter. Jeder Geimpfte, negativ Getestete oder Genesene soll dann einen QR-Code haben, der sicherstellt, dass man „überall in Europa diskriminierungsfrei behandelt wird. Das ist dann ein Rechtsanspruch“, so Selmayr.

Selmayr fordert einheitliche Regelung

Die EU-Länder können selbst entscheiden, ob sie eigene Akzente setzen wollen oder von den EU-Richtlinen Gebrauch machen wollen. Jedoch spätestens dann, wenn die Grenzen wieder aufgehen, solle es eine einheitliche Regelung geben, forderte er. Derzeit gibt es noch unterschiedliche Auffassungen darüber, ab wann man als geimpft gilt und welche Impfstoffe zugelassen werden.

Österreicher sind besonders impfskeptisch

Große Sorge bereite ihm neben der sehr geringen Impfrate, etwa in Afrika, die weitverbreitete Impfskepsis in der gesamten EU – Österreich sei hier ein „Vorreiter“. Laut jüngster Eurobarometer-Umfrage wollen sich nur 32 Prozent der Österreicher „so schnell wie möglich“ impfen lassen (EU-Durchschnitt 45 Prozent), 20 Prozent wollten sich gar nicht impfen lassen (EU-Durchschnitt 12 Prozent). Selmayr ortete diesbezüglich die Notwendigkeit von intensiver Überzeugungsarbeit. (APA/red)

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