Die junge Wiener Autorin Raphaela Edelbauer wird für ihre Roman “DAVE” mit dem Österreichischen Buchpreis 2021 ausgezeichnet. Diese Entscheidung der Jury ist am Montagabend bei der sechsten Buchpreisverleihung im Wiener Kasino am Schwarzenbergplatz bekannt gegeben worden. Die Auszeichnung ist mit 20.000 Euro dotiert. Der mit 10.000 Euro verbundene Debütpreis geht an Anna Albinus für “Revolver Christi”.

Raphaela Edelbauer durfte sich bereits 2018 beim Ingeborg-Bachmann-Preis über den Publikumspreis und Stadtschreiber-Stipendium der Stadt Klagenfurt freuen.APA/GERT EGGENBERGER

High-Tech-Thriller in dystopischer Zukunft

“DAVE”, erschienen im Jänner dieses Jahres, ist eine High-Tech-Dystopie. “Wir befinden uns in einer gar nicht fernen Zukunft, das System auf der Erde ist dank ungebremster Klimaerwärmung und extremem Wassermangel kollabiert, in einem ‘Labor’ knapp über dem Erdboden bilden 118.998 Menschen die vermeintliche Restbevölkerung”, fasst die Jury zusammen. “Der nicht ganz zuverlässige Ich-Erzähler, der Mathematiker Syz, wird vom dubiosen Laborleiter rekrutiert, um mit seinen Erinnerungen DAVE zu füttern, den in Entwicklung befindlichen Prototyp einer künstlichen Superintelligenz.”

Raphaela Edelbauer habe “einen raffinierten Science-Fiction-Roman mit eingebauter Liebesgeschichte geschaffen, der nach den Gesetzen des Thrillers funktioniert. Dabei unterhält man sich nicht nur, sondern erfährt dank Edelbauers erstaunlicher Belesenheit viel über philosophische Debatten, Bewusstseins- und Gedächtnisforschung, Informatik und lernende Systeme, deren Heilsversprechen die Autorin spürbar misstraut.”

31 Jahre jung, drei Bücher

Edelbauer wurde 1990 in Wien geboren und studierte Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst. Für ihr Prosadebüt “Entdecker. Eine Poetik” wurde sie 2018 mit dem Rauriser Literaturpreis ausgezeichnet. Ebenfalls 2018 erhielt sie bei den Tagen der deutschsprachigen Literatur in Klagenfurt den Publikumspreis. Mit ihrem Debütroman “Das flüssige Land” (2019) stand sie auf der Shortlist des Deutschen Buchpreises und des Österreichischen Buchpreises. (APA/Red)