Die Ukraine-Wiederaufbaukonferenz im Schweizerischen Lugano soll dazu dienen, einen umfassenden Plan für Wiederaufbaumaßnahmen in der Ukraine vorzulegen. Neue Mittel sagt Österreich nicht zu. Die Republik hat aber seit Beginn des russischen Angriffskrieges am 24. Februar vielfach Hilfe geleistet. Insgesamt hat Österreich der Ukraine bilateral – ohne EU-Hilfen – gut 80 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.

Die Ausgaben teilen sich laut Bundeskanzleramt folgendermaßen auf:

Primär finanzielle Hilfe

– Knapp 59,5 Millionen Euro flossen aus dem Auslandskatastrophenfonds an die Ukraine bzw. in Nachbarländer, die besonders viele ukrainische Flüchtlinge aufgenommen haben.

– Das Finanzministerium überwies 10 Millionen Euro an den “Trust Fund Ukraine 2022” der Weltbank.

– 2 Millionen Euro aus einer Soforthilfeaktion der Bundesländer kamen Ukrainern via dem Roten Kreuz bzw. in der Ukraine tätigen, österreichischen NGOs zugute.

– 4 Millionen an humanitärer Hilfe gingen an den Libanon, Syrien, Jemen und Libyen. Diese Länder sind stark davon betroffen, dass Russland die ukrainischen Schwarzmeerhäfen blockiert und die Ukraine nur sehr begrenzt Getreide an ihre traditionellen Abnehmer im Nahen Osten und Nordafrika liefern kann.

– Das Budget der Austrian Development Agency (ADA), die die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit abwickelt, für die Republik Moldau wurde um 2 Millionen auf 5 Millionen Euro erhöht. Der kleine Nachbar der Ukraine, wie die Ukraine eine Ex-Sowjetrepublik, hat knapp 83.000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen.

Humanitäre Hilfe

– Schutz ukrainischer Journalisten via UNO-Bildungsorganisation UNESCO (100.000 Euro).

– Hilfe des Innenministeriums für Vertriebene via Internationaler Organisation für Migration (40.000 Euro).

– Hilfe des Außenministeriums zur Entsendung von Experten des Internationalen Strafgerichtshofes, der Kriegsverbrechen untersucht (100.000 Euro).

– Behandlung von bis zu 100 Schwerverletzten in Österreich.

Hilfslieferungen

– 71 Lkw mit Hilfsgütern im Wert von 3,6 Millionen Euro in die Ukraine und Nachbarländer verschickt im Rahmen des EU-Katastrophenschutzes.

– 17 Feuerwehrfahrzeuge plus Ausrüstung, 13 Rettungsautos.

– 10.329 Schutzhelme, 542 Schutzwesten, 9124 Splitterschutzwesten.

– 225.000 Liter Diesel, rund 25 Generatoren, 28 Wassercontainer.

– 57.135 Stück Verbandsmaterial und Wundauflagen, 1500 Hygienepakete, 751 Stück medizinische Geräte/Ausrüstung, rund 48.000 Packungen Medikamente.

– 315 Tonnen Kartoffeln, Babyartikel und -nahrung.

– 637 Stück Schlafsäcke, 60 Stück Liegematten.

– Hilfsgüter wie Hygieneartikel oder Feldbetten und Decken gingen auch nach Moldau, die Slowakei, Tschechien und Polen.