Österreichs Wirtschaft fällt hinter Euro-Zone: Von Ukraine-Krieg stärker gebremst
Die gute Nachricht: Die heimische Wirtschaft wächst wieder. Die schlechte: Sie wächst nicht so kräftig wie gedacht und niedriger als in der Eurozone. Schuld sind vor allem der Ukraine-Krieg und Österreichs starke Abhängigkeit vom russischen Gas. Bis 2026 geht jährlich ein halbes Prozent BIP-Plus verloren. Immerhin: Der Arbeitsmarkt erholt sich rasch.
Deutlich nach unten revidiert hat das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) seine Wirtschaftsprognose für die kommenden Jahre. Österreich wird durch den Krieg Russlands gegen die Ukraine in Mitleidenschaft gezogen, und das dämpft spürbar das heimische Wirtschaftswachstum. Vor allem die übermäßig hohe Abhängigkeit vom russischen Gas wird Österreich zu schaffen machen und voraussichtlich zu einem geringeren Wachstum beitragen als in der EU.
Arbeitskräfteknappheit senkt Arbeitslosigkeit
Von 2022 bis 2026 wird der Anstieg des Bruttoinlandsprodukt im Schnitt um einen halben Prozentpunkt abgebremst, statt um 2,6 Prozent im Jahr, wie noch im November angenommen, scheinen jetzt nur mehr 2,1 Prozent jährlich an realem Wachstum realistisch. Heuer dürfte Österreichs Volkswirtschaft noch um 3,9 Prozent wachsen, danach erfolgt eine Abschwächung. Die zunehmende Arbeitskräfteknappheit dürfte andererseits zu einem merklichen Rückgang der Arbeitslosenquote führen: Sie dürfte schon heuer mit 6,7 Prozent das Vorkrisenniveau erreichen und bis 2026 auf sechs Prozent sinken.
Stark zulegen dürfte der Privatkonsum aufgrund der während der Pandemie angesammelten Ersparnisse. Er soll im Jahresschnitt um 2,3 Prozent steigen. Für die Exporte sieht man pro Jahr 3,8 Prozent Zuwachs, für die Importe 3,7 Prozent, dabei heuer +6,1 bzw. +4,6 Prozent. Die Investitionen werden bis 2024 zurückgehen, ab 2025 durch KÖSt-Senkung und Öko-Investfreibetrag wieder steigen.
Energiepreise noch nicht alle in Privathaushalten angekommen
Der Ukraine-Krieg erhöht die wirtschaftliche Unsicherheit, dämpft die Konsum- und Investitionsfreudigkeit und verteuert vor allem Energie. “Aufgrund der stärkeren Abhängigkeit Österreichs von russischem Erdgas wird das heimische BIP bis 2026 um durchschnittlich 0,1 Prozentpunkt pro Jahr schwächer wachsen als im Euroraum”, meint das Wifo. Den Euroraum sieht das Wifo heuer real nur noch um 3,2 Prozent zulegen; zuletzt war man noch von plus 4,7 Prozent ausgegangen; im Schnitt der Jahre 2022 bis 2026 dürfte die Eurozone aus Wifo-Sicht um 2,2 Prozent pro Jahr wachsen.
Da die Energiepreisanstiege im europäischen Großhandel erst verzögert an die Privathaushalte weitergegeben werden, wird der Bereich Haushaltsenergie auch 2023 zur Teuerung beitragen. Die Inflationsrate wird für heuer in Österreich bei 5,8 Prozent im Jahresschnitt erwartet, im Vorjahr waren es 2,8 Prozent, und auch für 2023 werden übers Jahr noch 3,2 Prozent prognostiziert. Das wird freilich auch die Lohn- und Gehaltssumme antreiben: heuer um 5,8 Prozent, nach 5,5 Prozent im Vorjahr – nächstes Jahr sogar um 6,1 Prozent.
Budgetdefizit wird sinken
Pro Kopf dürften die Einkommen heuer aufgrund der hohen Inflation real aber dennoch um 2,3 Prozent sinken. Die Nettoreallöhne pro Kopf dürften heuer durch die Steuerreform und erste Maßnahmen zur Abfederung der Kaufkraftverluste aber lediglich um 1,1 Prozent zurückgehen, 2023 aber wohl um 1,6 Prozent steigen.
Das Budgetdefizit dürfte im laufenden Jahr auf 2,4 Prozent des BIP sinken. Resultieren würden die für 2022 erwarteten budgetären Verbesserungen insbesondere aus dem Rückgang der Aufwendungen für Kurzarbeit, dem Wegfall des Ausfallsbonus und des Fixkostenzuschusses sowie dem Abbau von Unterstützungsleistungen des Non-Profit- und des Härtefallfonds.
Wegen der in Österreich recht hohen Abhängigkeit von russischem Gas wird für den Fall eines Lieferstopps betreffend die heimische Industrie und die Stromerzeugung mit einem stärkeren wirtschaftlichen Einbruch gerechnet als in Deutschland.
Kommentare
Was für eine Diagnose. Wusste jeder Maulwurf, dass Österreich, wie immer macht es aus Solidarität jeden Schwachsinn mit, auf die Nase fallen wird. Wer glaubt, die Bevölkerung in Russland oder in der früheren Sowjetunion, hat enorme Einbußen hinzunehmen, der irrt. Der Partiotismus ist weit höher angesiedelt als in Österreich. Na klar, war auch so zu erwarten. Bei dem hohen Ausländeranteil keine Überraschung. Ein Fußballländerspiel im Ernst-Happel-Stadion zeigt es deutlich auf, schießt die Gastmannschaft ein Tor, bebt das Stadion. Schießt Österreich ein Tor, bleibt der Österreicher mit Migrationshintergrund sitzen. Nach Österreich kommt man nicht wegen der schönen Blauen Donau oder den herrlichen Katholischen Kirchen, nein, man kommt um hier sorgenfrei zu leben. Schnall euch an, jetzt kommt der crash, weil unsere edlen Politiker in Brüssel, das Endlager vieler Politiker, die zuhause unerwünscht geworden sind, uns nur schaden. Wenn der soziale Standard für die Bevölkerung sinkt, dann muss den Politiker:innen im selben Ausmaß die Gehälter gekürzt zu werden. Das wäre ein Anreiz oder ?
Wir sollten uns mehr an der Schweiz orientieren und an der protestantischen Wirtschaftsethik.
. . langfristig ist der im Vorteil, der viel Land besitzt und Rohstoffe wie Energie hat.
Ökonomie sollte nie mit Politik und Moral
verbunden werden. Mag zwar schwer sein
aber ein Industrieland wie Österreich oder Deutschland ist bei Ökonomie Verstand
angesagt. Wer Rohstoffe vor der Haustür ordern kann, langfristig noch Rabatte erhält, hat im Welthandel Wettbewerbsvorteile.
Waren wir nicht vor ein paar Tagen der Wachstumsmotor der EU?
Der Konsum zieht an und wird gleichzeitig gedämpft. Die Exporte ziehen an, aber bei Gaslieferstopp, der ja geopolitisch unumgänglich ist, sinken die Produktion bzw. die Wettbewerbsfähigkeit.
Aufs Wetter umgelegt: Es wird wärmer bei gleichzeitiger Abkühlung, die Sonne scheint bei mittlerem bis starkem Regen und es besteht die Hoffnung, dass kein Hagel kommt. Wahrscheinlich haben sie den Medizinmann gefragt, in Anlehnung an einen alten Witz über die ZAMG Hohe Warte.
Kaffeesud-Bürokraten-Schreibtischtäter. Mises hätte seine Freude.
Paradoxa: Obwohl wir mehr Ukrainer im Land haben als je zuvor, fehlen uns die (ukrainischen) Erntehelfer. Obwohl wir mehr Fremde bei uns haben fehlen uns (angeblich) Facharbeiter. Obwohl so viele Menschen nach Österreich kommen haben lassen, fehlen uns die Pensionsbeitragszahler…
Na geh, wer hätte das gedacht: alle Österreicherinnen und Österreicher, nur nicht die Regierungsmannschaft … Und eine kleine Prophezeiung: es wird noch schlimmer kommen!
Trauriges Österreich!