Das zweite Abfahrts-Rennen der Damen in Cortina d’Ampezzo velief aus österreichischer Sicht wenig erfreulich. Mit Platz acht wurde Stefanie Venier (+0,44) vor Mirjam Puchner (9./+0,50) beste Österreicherin. Den Sieg konnte sich am Ende die Slowenin Ilka Stuhec sichern. Die Vortageszweite aus Slowenien setzte sich am Samstag in 1:04,73 Min. vor der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie (+0,26) und Elena Curtoni aus Italien (+0,34 Sekunden) durch.

Doch das Rennen wurde vom schweren Sturz von Nina Ortlieb und Sofia Goggia überschattet. Ortlieb wurde nach ersten Informationen mit Verdacht auf eine leichte Gehirnerschütterung ins Spital gebracht. Die Abfahrtsdominatorin und Vortagessiegerin Goggia verfolgte das weitere Rennen offenbar unverletzt im Zielraum. Beide Pilotinnen waren im Fangnetz gelandet, hatten danach aber ohne Hilfe ins Ziel fahren können.

ÖSV-Damen rasen erneut am Podium vorbei

Österreichs Speedfrauen rasten nach einer starken Nordamerika-Tournee schon zum siebenten Mal in Folge an einem Podestplatz vorbei. Für Cornelia Hütter (12./+0,67), Tamara Tippler und Ramona Siebenhofer (beide 13./+0,68) und auch Nicole Schmidhofer (28.) lief die letzte Abfahrt vor der WM in Meribel/Courchevel nicht wunschgemäß. Christina Ager (21.) landete ebenfalls in den Punkterängen. Das Cortina-Triple wird am Sonntag mit einem Super-G (11.30 Uhr) abgeschlossen.

Für Stuhec war es der erste Erfolg nach vier Jahren und einem Monat. Die Slowenin feierte ihren insgesamt zehnten Sieg im Weltcup. Die Doppelweltmeisterin (2017, 2019) hatte dabei mehr Vorsprung auf die Zweite Lie als Lie auf die neuntplatzierte Puchner (0,24). Zwischen Curtoni (3.) und Mikaela Shiffrin (7.) lagen überhaupt nur 5 Hundertstel.

Venier gab weiteres WM-Bewerbungsschreiben ab

Neben Tippler nutzte vor allem Venier das Abfahrtsdoppel von Cortina. Venier konnte nach Platz zehn als Achte am Samstag ein zweites WM-Bewerbungsschreiben abgeben. “Es fühlt sich wieder leicht an, wie das Normalste auf der Welt an. Ich traue mich wieder viel mehr in die Schräglagen hineinzukommen”, sagte Venier. Für ihre Trendumkehr hat die Vizeweltmeisterin von 2017 keine Erklärung parat. “Ich weiß es nicht. Gestern hat mir enorm viel Selbstvertrauen gegeben.”

Wegen Windböen vor allem im oberen Streckenbereich fand das Rennen vom Reservestart aus statt. Das ärgerte mit Ausnahme von Venier (“Endlich war die blöde Kurve weg”) die Österreicherinnen, die am Freitag oben schnell gewesen waren, unten aber auf die Schnellsten Zeit eingebüßt hatten. Ein Schicksal, das sich am Samstag wiederholte.