Darüber hinaus löst Hector Mikaela Shiffrin, die auf Platz sieben fährt als Disziplinführende ab. Aus österreichischer Sicht fiel der fünfte Saison-Riesentorlauf ernüchternd aus. Keine Athletin schaffte es unter die ersten zehn. Katharina Liensberger wurde 32. im vorletzten Rennen dieser Disziplin vor den Olympischen Spielen in Peking und verpasste überhaupt die Qualifikation für den zweiten Durchgang. Immerhin holten Ricarada Haaser (14.), Ramona Siebenhofer (19.) und Katharina Huber (23.).

Die Schwedin Sara Hector fuhr zum vierten Mal in Serie aufs Treppchen und ist nun auch nach Punkten die aktuell weltbeste Riesentorläuferin. Denn Shiffrin schwächelte auf der ruppigen und weichen Piste, nach Platz 14 im ersten Durchgang blieben der US-Amerikanerin große Punkte verwehrt. Doch dank des Vorstoß auf Platz sieben schüttelte sie immerhin ihre Gesamtweltcup-Rivalin Petra Vlhova (15.) ab.

Den Riesentorlauf hakte Liensberger zu diesem Zeitpunkt ab und legt nun ihren Fokus auf den Slalom am Sonntag (09.30/12.30 Uhr). Sie bekundete auf dem Podkoren große Probleme und verpasste das Finale um 15 Hundertstelsekunden. “Es waren brutal schwierige Verhältnisse. Ich habe es nicht geschafft, auf Zug zu kommen”, sagte die Vorarlbergerin, die zur Riege jener Athletinnen gehörte, die lange auf der Kante standen und damit viel Zeit verloren. “Auf dieser Strecke musst du attackieren, das ist mir nicht gelungen.”

Bestes RTL-Ergebnis für Haaser

Attacke hatte sich auch Siebenhofer als Halbzeit-24. verordnet. “Enge Torabstände sind mein Endgegner, das war eine schlechte Leistung.” Der Kampf resultierte im zweiten, mit kleinen Fehlern gespickten Lauf, in einer leichten platzierungsmäßigen Steigerung. “Es war besser als im ersten Durchgang, aber sicher kein zufriedenstellender Tag”, sagte Siebenhofer, für die der Slowenien-Abstecher nun beendet ist. “Ich freue mich jetzt darauf, dass ich wieder einmal die langen Latten anlegen kann.”

Haaser fuhr nach “nicht so witzigen” Tagen, in denen sie im Kader außen vor geblieben war, mit dem besten RTL-Ergebnis in diesem Winter gegen die eigenen Zweifel an. “Die Motivation schnell Ski zu fahren ist wieder zurück”, sagte die Tirolerin. Ihre starken Trainingsleistungen sah sie zwar nicht ganz bestätigt. “Aber ich merke, dass es in die richtige Richtung geht und gewisse Schwünge ganz gut sind.”

Die weitere zweite Garde scheiterte indes an der Qualifikation für den Finaldurchgang. Neben Liensberger durften am Samstag auch Marie-Therese Sporer (43.), Elisabeth Kappaurer bei ihrem Comeback (47.), Chiara Mair (55.) und Elisa Mörzinger (ausgeschieden) nur einmal fahren. Stephanie Brunner fehlte corona-erkrankt. Ein längerer Ausfall steht der 20-jährigen Deutschen Paulina Schlosser bevor, die sich bei einem Sturz laut Verbandsangaben eine schwere Verletzung am Unterschenkel zuzog.