Ausgerechnet an einer der besten Universitäten Deutschlands hätten heute Abend zwei radikale Antisemiten einen Vortrag über “palästinensischen Aktivismus” halten sollen. Die beiden Personen hatten das Massaker der Hamas gegen israelische Zivilisten am 7. Oktober nicht nur offen begrüßt, sondern dessen unsägliche Brutalität auch zynisch verharmlost.

Erst unter dem Eindruck eines an sie gerichteten Briefes des CDU-Chefs von Baden-Württemberg, Manuel Hagel, lenkte die Rektorin der Ruprecht-Karl-Universität Heidelberg, Frauke Melchior, ein und sagte die Veranstaltung kurzfristig ab. Sie soll nun „zu einem späteren Zeitpunkt in größerem Rahmen und als öffentliche Veranstaltung an der Universität Heidelberg stattfinden“, hieß es. Wer auf dem Podium vortragen wird, ist noch unklar.

Obwohl jüdische Studenten ihren Unmut geäußert und darauf gepocht hatten, die Veranstaltung abzusagen, war es erst der eindringliche Brief von CDU-Politiker Hagel, der die Universität im letzten Moment zum Einlenken brachte.

Hagel verlangte darin: „Terrorbefürwortern, die das Existenzrecht Israels ablehnen und die Zerstörung eines gesamten Staates und die Vertreibung oder Ermordung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen oder religiösen Zugehörigkeit fordern, darf niemals Raum und Gelegenheit geboten werden Hass und Hetze zu verbreiten.“

Mit Blick auf die beiden antisemitischen Redner schrieb er, die trugen dazu bei „menschenverachtende Positionen und Antisemitismus bei jüngeren Menschen zu verharmlosen, salonfähig zu machen und damit in die Mitte unserer Gesellschaft zu tragen“. Dieser Judenhass sollte an Unis „nicht hofiert“ werden.