Österreichs Gesundheitssystem ist in der Krise: Viele Operationen werden verschoben, oft müssen Patienten wochenlange auf wichtige Termine warten. Die Spitäler sind auch nach drei Jahren, zum Hochpunkt der Corona-Pandemie, überlastetet. Es fehlt an Personal um die Situation in den Griff zu bekommen. Hinzu kommt jetzt die Sorge vor einer neuen Mehrbelastung durch Corona-Infektionen.

15 Ärzte warnen jetzt in dem offenen Brief, dass seit dem Wegfall der Corona-Schutzmaßnahmen im medizinischen Bereich Patienten und vulnerable Personen dem “Risiko einer Infektion mit SARS-CoV-2 “ungehindert ausgesetzt” sind: “Viele Menschen haben keine Möglichkeit, sich verlässlich zu schützen, und werden, im Rahmen des Gesundheitswesens, zu einer möglicherweise folgenschweren Covid-19-Infektion gezwungen.” Die Spitäler seien durch die aktuelle Grippe und Corona-Welle überfordert – deswegen brauche jetzt Gegenmaßnahmen.

Ärzte: Corona-Pandemie ist "nicht vorbei"

Die Politik habe die Pandemie für beendet erklärt und SARS-CoV-2 mit einem Rhinovirus (Schnupfenvirus) gleichgesetzt, heißt es in dem Brief. “Doch Covid-19 ist weder vorbei, noch ist es eine harmlose Infektion ohne Folgen. Wir, die Ärzteschaft, müssen eine vorbildhafte Funktion einnehmen und Maßnahmen zum Schutz aller Menschen setzen und uns NICHT weiter dem gesellschaftlichen, medialen und politischen Druck beugen.”

Comeback von Masken gefordert

Von der Kollegenschaft fordern die Initiatoren des Briefes eine “Auseinandersetzung und Kenntnis der wissenschaftlichen Fakten” ein. Aus diesem Grund sollten interdisziplinären Fortbildungen zu Covid-19 verpflichtend sein – vor allem, wenn es um Long Covid geht.

Auch Präventionsmaßnahmen werden im Schreiben an die Ärztekammer eingefordert. Eine dieser Maßnahmen sei etwa ein Comeback der FFP2-Masken in Gesundheitseinrichtungen, sollten die Infektionszahlen wieder ansteigen. Auch der Einsatz von Luftfilteranlagen wird angeregt, ebenso wie Covid-19 wieder als meldepflichtige Erkrankung einzustufen.