Boris Becker feiert kehrt auf die große Tennis-Bühne zurück. Am Donnerstag hat der ehemalige Weltklasse-Spieler sein Comeback verkündet. Der Deutsche wird neuer Trainer von Holger Rune. Becker war bereits zwischen 2013 und 2016 Trainer von Novak Djokovic. Mit dem Serben feierte er große Erfolge. Nun ist Becker voller Motivation für den Dänen. “”Holger ist ein Rohdiamant, der Schliff braucht”, sagte Becker.

Die deutsche Tennis-Ikone zog einen Vergleich zum erfolgreichsten Grand-Slam-Spieler der Geschichte. “Mir gefallen seine emotionalen Ausbrüche”, meinte er über Rune. “Ich habe schon einmal einen Spieler gecoacht, Novak Djokovic, der auf dem Platz mitunter nicht ganz bei sich war.”

Der mittlerweile 24-malige Grand-Slam-Sieger Djokovic hatte den dreimaligen Wimbledon-Champion Becker auch deswegen angestellt, um sich mental für den damaligen Kampf gegen Größen Roger Federer und Rafael Nadal zu wappnen: “Vor allem in psychologischer Hinsicht hilft er mir, weil er diese Situationen bereits kennt.” Davon soll nun der 20-jährige Rune profitieren, der bei den vier Major-Turnieren bisher nicht über das Viertelfinale hinausgekommen ist. “Boris war auch sehr jung, sogar jünger als Holger, als er große Erfolge erzielte”, sagte Aneke Rune, die Mutter und Managerin des Weltranglisten-Sechsten.

Gerüchte haben sich bestätigt

Bereits zu Beginn der Woche tauchten Gerüchte über eine mögliche Zusammenarbeit zwischen Becker und Rune auf. Becker verbrachte zusammen mit Holger Rune eine Trainingswoche in Monaco. Der Däne postete dazu Fotos in den sozialen Medien (eXXpress berichtete).

Aus der Trainingswoche ist nun ein fixes Engagement geworden. Beim an diesem Samstag beginnenden ATP-Turnier in Basel werde er erstmals dabei sein, verriet Becker im Eurosport-Podcast “Das Gelbe vom Ball”. Auch zum Paris Masters werde er mit Rune reisen und “ihm hoffentlich dabei helfen, dass er die Qualifikation für die ATP Finals in Turin schafft. Das ist das große Ziel und das ist die Aufgabe”. Laut eines Sky-Berichts soll Becker als sogenannter Supercoach bei ausgewählten Turnieren agieren, Lars Christensen aber weiter Trainer bleiben.

“Es macht mich ein wenig stolz, dass er mich gefragt hat. Der Kontakt besteht schon länger. Jetzt hat es sehr gut gepasst”, sagte Becker: “Mein Kalender lässt es zu und mich hat Holger schon immer interessiert, weil er mit so viel Engagement und Temperament auf dem Tennisplatz steht.” Manchmal auch mit zu viel, wodurch sich der hochtalentierte Däne mitunter selbst im Weg steht. Genau da will Becker ansetzen – Reibungen hat er dabei eingepreist. “Der Trainer und das Team bilden da eine Oase, in der der Spieler das rauslassen muss – wenn er sich danach entschuldigt, wieder konzentriert arbeitet. Ich habe das damals genauso gemacht als Profi.”

Der sechsmalige Grand-Slam-Turniergewinner war zuletzt als Fernseh-Experte im Einsatz. Im vorigen Dezember wurde er in Großbritannien aus der Haft wegen Steuerdelikten entlassen.