In der ganzen Ukraine herrscht Fliegeralarm. Russland hat nach ukrainischen Angaben erneut zivile Infrastruktur in verschiedenen Teilen des Landes mit Raketen beschossen. In der zentralukrainischen Stadt Uman im Gebiet Tscherkassy wurde ein Hochhaus getroffen.

Wie auf Bildern und Videos zu sehen war, waren die Zerstörungen massiv. “Es gibt Opfer”, schrieb der Chef des Präsidentenbüros in Kiew, Andrij Jermak, bei Telegram am Freitag. Behörden zufolge wurden drei Menschen getötet und acht weitere verletzt. In der Stadt Dnipro starben bei nächtlichem Beschuss eine Frau und ein drei Jahre altes Kind, wie Bürgermeister Borys Filatow mitteilte. Details nannte er nicht. Es gab zudem Berichte über Explosionen in und um Kiew und über nicht identifizierte Flugobjekte, die sich Richtung Westen bewegten.

"Menschen können das nicht tun"

Die First Lady der Ukraine, Olena Selenska, postete am Freitag auf Twitter: “Unter den Trümmern befinden sich Menschen. Es scheint eine parallele Realität zu sein, denn Menschen können so etwas nicht tun. Aber die Russen – sie können es. Mein Beileid an die Familien der Opfer… Die Vergeltung wird kommen.”

23 Raketen in einer Nacht

Der Oberbefehlshaber der ukrainischen Armee, Walerij Saluschnyj, gab die Gesamtzahl der Raketen, die auf die Ukraine in der Nacht abgefeuert worden seien, mit 23 an. Davon seien 21 abgeschossen worden. Auch zwei Drohnen seien abgeschossen worden. Die Angriffe seien von russischen strategischen Flugzeugen des Typs Tupolew Tu-95 über dem Kaspischen Meer erfolgt, sagte er. Nach ukrainischen Militärangaben schoss die Flugabwehr auch elf Marschflugkörper in der Nähe der Hauptstadt Kiew ab.

Ex-Botschafter an die Welt: "Machen Sie das Richtige"

Ex-Botschafter Olexander Scherba rief nach den Angriffen die Welt zum Handeln auf. “Wenn Russen keine Terroristen sind, wer dann”?, schreibt er und teilt ein Video der Angriffe mit seinen Followern.