Die Entscheidung geht um 13.00 Uhr über die Bühne. Manuel Fettner, Jan Hörl, Daniel Huber und Stefan Kraft werden versuchen, auf der Großschanze in Zhangjiakou eine Medaille zu ergattern. Manuel Fettner kann hingegen befreit in das Springen gehen. Fettner hat Silber auf der Normalschanze geholt. Der Japaner Ryoyu Kobayashi krönte sich zum Olympiasieger.

Nach dem ersten Durchgang lag Manuel Fettner als bester Österreicher auf Platz fünf. Im zweiten Durchgang konnte er noch einmal nachlegen und holte sich am Ende die Silbermedaille. Damit ist der ÖSV-Adler mit 36 Jahren am Höhepunkt seiner Karriere angelangt.

Norweger und Slowenen stark

Allerdings werden auf der Großschanze die Karten neu gemischt. Besonders die Norweger und die Slowener haben nicht nur an den zwei Trainingstagen einen starken Eindruck gemacht, sondern auch in der Ausscheidung. Die brachte einen norwegischen Doppel-Erfolg durch Marius Lindvik (135 Meter) und Halvor Egner Granerud (133,5), der Slowene Peter Prevc (131) wurde Dritter. Österreichs Nachbarland hat mit Mixed-Gold sowie Gold und Bronze bei den Frauen bisher abgeräumt und präsentiert sich weiter stark.

Stark präsentierte sich allerdings auch Stefan Kraft, der in der Qualifikation Vierter wurde. Der Tiroler hatte an den beiden Trainingstagen von sechs nur zwei Sprünge absolviert, legte am Donnerstag zur körperlichen Erholung eine Pause ein. “Jetzt bin ich wieder mehr im Saft”, gab Kraft an. “Es kommt nur darauf an, dass ich zweimal die Kante treffe.”

Kobayashi peilt sein Double an

Daniel Hubert wurde in der Qualifikation 14. Jan Hörl 15. Schon nach dem ersten Abtasten hat Huber die Schanze mit der Großen von Planica verglichen: “Vielleicht ist das ein kleiner Heimvorteil für die Slowenen.” Davon wollen sich die ÖSV-Adler aber nicht beeindrucken lassen. Noch dazu strotzt Fettner nur so vor Selbstvertrauen und Selbstsicherheit.

Ryoyu Kobayashi, der sich auf der Normalschanze die Goldmedaille sicherte pausierte am Donnerstag. Der Japaner peilt auf der Großschanze nun sein Double an. 2002 in Salt Lake City und 2010 in Vancouver hatte das der noch immer aktive Schweizer Simon Ammann geschafft. 2014 in Sotschi gelang dieses Kunststück dem Polen Kamil Stoch.

Die österreichischen Fans können neben Fettner jedenfalls auch auch auf Stefan Kraft setzen. Mit WM-Gold in Oberstdorf hat der Salzburger den bisher letzten großen Titel auf einer Großschanze eingeheimst. Auf der “Snow Ruyi”-Anlage in Zhangjiakou kam er immer besser zurecht. “Eine richtig lässige Schanze”, signalisierte der Salzburger, dass er sich wohlfühlt. Die Knochen-Arbeit im Jänner an seinen Problemchen wie der Symmetrie nach dem Absprung trägt nun Früchte.

Fettner greift nach der Medaille

Der Tiroler rangiert nach dem ersten Durchgang nach einem 138,5-m-Flug auf dem fünften Rang und hat 2,7 Punkte Rückstand auf den drittplatzierten Slowenen Timi Zajc (138,5). Der Japaner Ryoyu Kobayashi (142 m) steuerte 2,2 Punkte vor dem Norweger Marius Lindvik (140,5) auf eine zweite Goldmedaille zu.

Weltmeister Stefan Kraft musste sich als drittbester Österreicher hingegen mit dem 19. Rang begnügen. Nach starkem Training und Probedurchgang kam der Salzburger nur auf 131,5 m. Besser schlug sich Debütant Jan Hörl, der als Siebenter (136 m) 5,1 Punkte Rückstand auf den Dritten hat. Daniel Huber (133 m) rangiert an der 21. Stelle.