Es ist vollbracht. Nach Bronze von Teresa Stadlober, Silber durch Manuel Fettner und Wolfgang Kindl holt Matthias Mayer nach seiner Bronzemedaille in der Abfahrt auch noch Gold im Super-G. Der Kärntner lässt dabei Ryan-Cochran-Siegle (+0,04) und Aleksander Aamodt Kilde (+0,42) hinter sich. Dabei hatte Mayer gleich am Start mit Problemen zu kämpfen. Zunächst wurde er am Start zurückgehalten, da ein Tor neu verankert werden musste. Anschließend blieb der Kärntner mit den Stöcken hängen. Er verhängte sich laut eigener Beschreibung in einem Alu-Teil der Startvorrichtung. Fast hätte Mayer bei dem Missgeschick verfrüht die Zeitnehmung auslöst.

Doch am Ende fährt Mayer die Bestzeit. Bei der letzten Zwischenzeit lag Mayer noch 23 Hundertstel hinter dem bis dahin führenden Kilde, doch mit einem furiosen Finish setzte er sich noch 42 Hunderstel vor dem Norweger an die Spitze. Unmittelbar danach hätte der US-Amerikaner Cochran-Siegle allerdings Mayer beinahe postwendend die Führung abgejagt, er verfehlte die Bestzeit des Kärntner nur um 4 Hundertstel. Es ist der dritte Olympiasieg für Matthias Mayer. In Sotchi konnte er 2014 Gold in der Abfahrt holen. Insgesamt hat der ÖSV-Läufer damit vier Medaillen im Zeichen der fünf Ringe geholt (dreimal Gold, einmal Bronze).

Zweitbester Österreicher wurde Vincent Kriechmayr auf Platz fünf. Er verfehlte die Podestränge um 0,34 Sekunden und war um 0,76 Sekunden langsamer als Mayer. “Im Steilen könnte ich noch ein, zwei Zehntel finden, die fast acht Zehntel auf den Mothl hätte ich heute nicht gefunden”, sagte der regierende Super-G-Weltmeister im ORF-Interview nach dem Rennen. “Ich habe mich sehr gut gefühlt, bis zur Mitte bin ich ein ganz gutes Rennen gefahren. In Summe habe ich es herunten kassiert”, meint Kriechmayr.

Für Mayer hingegen fand er nur lobende Worte: “Er ist schon seit Jahren ein herausragender Athlet, auch ein lässiger Typ und hat einen super Charakter. Ich freue mich für ihn, da kann man nur den Hut ziehen.”

Auf dem von ihrem Landsmann Reto Nydegger sehr eng gesteckten Kurs auf der “Rock” erwischte es ausgerechnet die Schweizer Mitfavoriten: Marco Odermatt, zweifacher Super-G-Saisonsieger schied ebenso aus wie Abfahrts-Olympiasieger Beat Feuz. Ein Schicksal, das unter anderem auch zwei der vier Österreicher ereilte. Denn obwohl schon mit den späteren Nummer 19 und 20 ins Rennen gegangen und daher über die Tücken der Strecke informiert, scheiterten Olympia-Debütant Raphael Haaser und Max Franz vorzeitig und erreichten das Ziel nicht.

Das Ski-Zentrum Yanqing, wo der Super-G der Herren stattfand. Der Kreis Yanqing liegt im Nordwesten des Verwaltungsgebiets von Peking