Mit einem hauchdünnen Vorsprung von einer Hundertstel hat Christine Scheyer in der Alpinski-Kombi der Frauen bei Olympia in Yanqing die schnellste Abfahrts-Zeit erzielt. Die Vorarlbergerin startet um 7.00 Uhr mitteleuropäischer Zeit mit einer Hundertstel Vorsprung auf die Tschechin Ester Ledecka und 14 Hundertstel auf ihre in der Abfahrt drittplatzierte Landsfrau Ramona Siebenhofer in den Slalom. Topfavoritin auf Gold ist Mikaela Shiffrin (USA), die als Abfahrts-Fünfte nur 0,56 hinter Scheyer die Riege der Technik-Spezialistinnen anführt.

Scheyer zeigte sich mit ihrer Abfahrts-Leistung zufrieden: “Ich habe voll attackiert, es hat echt Spaß gemacht. Es war ein wilderer Ritt als die letzten Tage, ich habe gekämpft, bin in Position geblieben und habe den Speed mitgenommen.” Nach der verpassten Quali für die Spezialabfahrt habe sie allenfalls eine Wut gegenüber der Piste verspürt. Einen Slalom zu eröffnen, sei ihr schon lange nicht mehr passiert. “Für Speedler muss es das Ziel sein, vorne wegzufahren, ansonsten hast du es eh schon in der Abfahrt vergeigt. Ich habe keine Erwartungshaltung, weil ich nicht weiß, wo ich im Slalom stehe.”

Shiffrin Favoritin auf Gold

Am heutigen Donnerstag waren in der alpinen Kombination der Damen lediglich 26 Läuferinnen am Start. Mikaela Shiffrin, die bei diesen Olympischen Winterspielen leer ausgegangen ist darf sich große Hoffnungen machen, das bisherige Olympia-Desaster mit Gold zu beenden. Denn in einem Bewerb ohne Vizeweltmeisterin Petra Vlhova (SVK) liegen ihre Hauptkonkurrentinnen Federica Brignone (8.), Wendy Holdener (11.) und Titelverteidigerin Michelle Gisin (12.) hinter ihr.

Außenseiter-Chancen auf eine Medaille darf sich Ramona Siebenhofer ausrechnen. “Ein paar Kleinigkeiten waren nicht ganz optimal, aber es ist nicht so die Strecke, die mir auf den Leib geschneidert ist wie Cortina. Es war unten runter heute sicher meine beste Fahrt, es waren auch sehr faire Bedingungen”, sagte die Steirerin, die in Kombinationen WM-Vierte 2019, WM-Fünfte 2021 und Olympia-Siebente 2018 war.

Chancenlos ist hingegen Katharina Huber. Sie ist Österreichs stärkste Slalom-Fahrerin aus dem Kombi-Olympia-Trio. Als 19. mit 3,26 Sekunden Rückstand wird sie aber kein Wort um eine Medaille mitreden. “Ich kann im Slalom nur all in gehen. Grundsätzlich bin ich zufrieden mit der Abfahrt. Ich habe mich in drei Tagen um sechs Sekunden gesteigert, das stimmt mich positiv. Es war eine Sekunde besser als ich mir vorgenommen habe.”