Katharina Liensberger hat nun auch eine Silbermedaille bei den Olympischen Winterspielen. Team-Silber von Pyeongchang 2018 hatte Liensberger, die zweifache Weltmeisterin und Slalom-Kugelgewinnerin der vergangenen Saison, bereits daheim. Was ihr im Vergleich dazu die erste Einzelmedaille bedeute? “Die Medaille an sich ist immer so viel wert, wie man ihr als Wert zuschreibt. Für mich steckt jedes Mal eine unglaubliche Geschichte dahinter.”

Dabei hatte sie im Jänner mit einem Tief zu kämpfen. Nach Platz drei im Zagreb-Slalom gelang in Peking nun der Befreiungsschlag.  “Ich war nicht sicher, ob ich wieder auf das Niveau zurückkommen kann, auf dem ich fahren will. Ich habe es zeigen können im zweiten Durchgang”, sagte die Vorarlbergerin nach dem Gewinn von Slalomsilber bei Olympia in Yanqing.

Dabei sei es für Liensberger enorm schwierig gewesen, nach dem Saisonende im vergangenen Jahr wieder in Form zu kommen und voll ans Limit zu gehen.  “Nur wenn ich die hundert Prozent abrufen kann, bin ich auch voll in Form. Wenn ich runterfahre und es fühlt sich alles leicht an, ist es oft einmal nicht schnell, weil es nur schön gefahren ist. Das ist mir im ersten Durchgang bei ein paar Schwüngen passiert. Das war nicht am letzten Zacken, am Limit, die Linie voll auszureizen und das Gefühl vom Fliegen zu haben und trotzdem am Boden zu bleiben.”

Liensberger "einfach nur dankbar"

Liensberger lag nach dem ersten Durchgang auf Platz sieben. Dennoch wollte sich die Vorarlbergerin voll und ganz auf sich konzentrieren. Sie wusste, es müsse ihr ein super Lauf ausgehen, sie sei sich im Ziel nicht ganz sicher gewesen, ob es reichen werde. Auch wenn sie das Gefühl gehabt habe, es sei ihr was Gutes gelungen. “Das Warten war nicht angenehm. Ich war mir lange nicht sicher, bis es schlussendlich die Uhr zeigt.” Der Lauf habe extreme Energie gekostet. “Ich bin zu Recht müde.”

Sie widmete die Silbermedaille auch ihrem verstorbenen Großvater. Er habe auf sie geschaut. “Es war in dieser Saison so viel, das nicht so gelaufen ist, wie ich es gern gehabt hätte, es waren so schwierige Zeiten.” Immer wieder war sie verkühlt, um die Weihnachtszeit kämpfte sie mit der Corona-Infektion. “Ich kann einfach nur dankbar sein, ich bin superhappy.”