Nach dem ersten Durchgang ist Lena Dürr die große Gejagte. Die Deutsche führt vor Michaela Gisin (+0,03). Die Riesentorlauf-Siegerin Sara Hector lauert auf Platz drei (+0,12). Eine faustdicke Überraschung hat es in Person von Mikaela Shiffrin gegeben. Die Mitfavoritin ist wie schon im Riesenslalom nach wenigen Fahrsekunden ausgeschieden. Sie saß nach ihrem Aus minutenlang mit hängendem Kopf neben der Strecke und wurde von Trainern und Betreuern getröstet. Innerhalb von drei Tagen hat die Gesamtweltcup-Führende nun schon zwei große Medaillenchancen liegen lassen, jeweils war der Arbeitstag früh beendet. Als beste Österreicherin liegt Katharina Liensberger auf Platz sieben (+0,66). Sie darf sich noch Chancen auf eine Medaille ausrechnen.

Mit einer Unsicherheit im Zusammenhang mit ihrem Skistock begann Liensberger, daher wusste sie, sie müsse Gas geben. “Das ist mir teilweise gut gelungen, teilweise hätte ich die Ski noch ein bisschen mehr gehen lassen können. Ich weiß jetzt, was im zweiten Lauf auf mich zukommt. Es heißt, noch einmal gut besichtigen, gut darauf einstellen, alles geben und den Fokus bewahren.” Der Zwischenstand sei “sehr speziell”, sie werde sich jetzt auf das Skifahren konzentrieren.

Die Slowenin Andreja Slokar geht vom vierten Platz in den zweiten Lauf (+0,47). Zweitbeste Österreicherin ist Katharina Gallhuber auf Platz zehn (+1,23). Gallhuber pushte von Beginn an, hielt dies aber nicht durch. “Auf so einem Schnee ist es wichtig, dass du alles auf Zug fährst, sonst bekommst eine Packung.” Die Pause wegen der Corona-Infektion und verspätete Anreise sei nicht die optimale Vorbereitung gewesen, aber sie habe sich gut einstellen können. “Ich habe mich auf das Rennen gefreut, es war für mich der größte Gewinn, dass ich überhaupt hier bin.” Sie habe einen großen Rückstand auf die Podiumsplätze, daher: “Vollgas.”

“Ich war schon nervös am Start, ich glaube, das hat man in der Startsektion gesehen, dass das nicht ganz so lockerflockig war. Ich bin froh, dass ich auf der letzten Teilpassage nicht so viel bekommen habe wie sonst, sondern im Gegenteil gut dabei war”, erklärte Huber. Auf die Bedingungen habe sie sich gut einstellen können. “Und nun hopp oder drop”, nahm sie sich vor.

Bei der Riesentorlaufvierten Truppe funktionierte es “vom ersten Tor an nicht”, sie habe sich gefragt, wann es sich irgendwie gut anfühlen werde. “Dann war zack schon der Einfädler da. Der kann passieren, aber bis dahin war es miserabel. Es hat sich so wild angefühlt.” Sie sei locker drauf gewesen eigentlich. “Aber anscheinend ist die Lockerheit gestern schon mit dem Flieger heimgeflogen.” Truppe indes bleibt noch in China und hofft auf den Einsatz im Teambewerb.