Die russische Eiskunstläuferin Kamila Walijewa wurde positiv auf eine verbotene Substanz getestet, die seit 2014 von der Internationalen Anti-Doping Agentur verboten ist. Hierbei handelt es sich um das Mittel Trimetazidin. Diese Substanz ist in Medikamenten zur Behandlung von Angina enthalten. Außerdem ist es ein Herzmittel, dass den Blutfluss verbessert. Walijewa wurde allerdings schon im Dezember bei den russischen Meisterschaften positiv getestet. Walijewa wurde suspendiert, doch nach ihrem Einspruch am 9. Februar wurde diese wieder aufgehoben und somit war der Weg zu Olympia frei.

Der Fall wurde aber erst nach dem Triumph der russischen Mannschaft bei den Winterspielen bekannt. Daraufhin holte Walijewa im Teambewerb die Goldmedaille, die sich trotz des positiven Dopingtests behalten durfte. Nun befasst sich der Internationale Sportgerichtshof mit der Causa.

Am heutigen Samstag kündigte der Sportgerichtshof an, dass man rechtzeitig vor der Eiskunstlauf-Einzelkonkurrenz der Frauen am Dienstag, für die Kamila Walijewa als Favoritin gilt, eine Entscheidung in ihrem Dopingfall treffen wird. Der CAS soll in Peking in einem Eilverfahren über die Aufhebung der vorläufigen Sperre von Walijewa durch die russische Anti-Doping-Agentur entscheiden.

IOC sprach sich für Ermittlungen aus

Unterdessen hat sich auch die Trainerin der Eiskunstläuferin, Eteri Turberidse zu Wort gemeldet. Sie nimmt ihre Athletin in Schutz: “Ich möchte sagen, dass ich absolut sicher bin, dass Kamila unschuldig und sauber ist”, sagte Tutberidse am Samstag im russischen Staatsfernsehen. Es gebe viele Fragen und wenige Antworten. “Wir hoffen wirklich, dass die Gerechtigkeit siegen wird”, erklärte die Trainerin.

Auch Russlands Sportminister Oleg Matyzin zeigte sich überzeugt davon, dass die junge Sportlerin “absolut unschuldig” sei. Er habe selbst zwei Mal mit Walijewa telefoniert, sagte Matyzin der Agentur Interfax zufolge. “In ihrer Stimme liegt Optimismus und Energie.” Es sei “sehr merkwürdig”, dass Walijewas Fall erst während der Olympischen Spiele zur Sprache gekommen sei, kritisierte ihre Trainerin Tutberidse. “Entweder ist dies ein fataler Zufall oder ein gut ausgeklügelter Plan.”

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) sprach sich für Ermittlungen auch im Umfeld des Eiskunstlauf-Wunders aus. “Wir würden da eine harte Linie begrüßen. Auf die Entourage sollte in diesem und allen anderen Fällen geschaut werden”, sagte IOC-Sprecher Mark Adams am Samstag in Peking. Zum Umfeld von Sportlern seien zum Beispiel Trainer, Ärzte und Eltern zu zählen. “Das ist bei einigen früheren Fällen übersehen worden”, so Adams.