Die ÖSV-Trainer haben noch zwei Rennen Zeit, um das komplette Männer-Aufgebot zu nennen. Morgen, Sonntag steigt ein Slalom der Herren. Neben Adelboden-Sieger Johannes Strolz und Manuel Feller, der in der Vorwoche Zweiter hinter seinem Ex-Schulkollegen war, können sich noch alle ÖSV-Athleten für Peking aufdrängen. Rennsportleiter  Andreas Puelacher und Technik-Gruppencoach Marko Pfeifer ließen in Adelboden anklingen, dass Feller und Strolz ihr Ticket für die Olympischen Winterspiele wohl sicher haben. In der Schweiz feierten die ÖSV-Herren bekanntlich einen Doppelsieg.

Im ersten Durchgang waren sogar fünf in den Top Ten gewesen. Strolz liegt in der Slalom-Weltcupwertung als Dritter nur 40 Punkte hinter den Co-Führenden Sebastian Foss-Solevaag (NOR) und Kristoffer Jakobsen (SWE). “Ich glaube, jetzt ist der Knoten wieder geplatzt. Die nächsten Slaloms werden sehr spannend und gut für uns”, sagte Pfeifer. “Es ist zu Weihnachten sehr intensiv gearbeitet worden von allen Trainern und Betreuern. Da ist ein Schritt nach vorne gegangen.”

Auch Marco Schwarz wird wohl dabei sein

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit hat auch Marco Schwarz seinen Platz im Team für die Winterspiele sicher. Schwarz wird die Alpine Kombination und voraussichtlich auch den Riesentorlauf bestreiten, im Slalom hat er als Spezialweltcup-Gewinner der Vorsaison gute Karten. Und das obwohl er in diesem Winter nur in Adelboden, wo er schließlich Elfter wurde, sein Potenzial im ersten Durchgang ansatzweise abrufen konnte. “Wenn ich nicht zu hundert Prozent überzeugt bin und dann um die paar Prozente zurückstecke, funktioniert es nicht mehr ganz so, wie ich es mir vorstelle”, verriet der Kärntner. “Im Slalom ist er nicht zufrieden. Er will mehr”, weiß auch Pfeifer.

Damit wäre noch ein Ticket für die Winterspiele zu vergeben, wenn man Schwarz dazu nimmt. ohne den Allrounder wären zwei Tickets zu vergeben. Als schnellster Aspirant hat sich bisher Fabio Gstrein erwiesen. In Adelboden schied der Ötztaler als Halbzeit-Führender aus. “Ich bin am Anschlag gefahren. Ein Einfädler kann passieren, das gehört dazu”, meinte Gstrein. Sein Bestergebnis war der 14. Platz in Vald’Isere.

Einige ÖSV-Herren in der Bringschuld

Damit stehen noch Michael Matt, Christian Hirschbühl, Dominik Raschner und Marc Digruber in der Bringschuld. Hirschbühl gewann im November den (nicht olympischen) Parallel-Event in Lech/Zürs. Aufgrund einer Corona-Infektion verpasste er allerdings eine Weltcup-Station im Slalom. In Val d’Isere kam er nicht über den 21. Rang hinaus. Matt war in Madonna als 20. stärkster Österreicher, Raschner in Adelboden 16.